Weregoat - Pestilential Rites Of Infernal Invocation

Review

Nach zwei EPs, der „Disciples Of War“-Split mit DIOCLETIAN und ihrer Teilnahme an der kultigen „Jesus Fucking Wept Vol. 1“-Compilation bringen die US-War-Metaller mit dem kultigsten aller War-Metal-Bandnamen, WEREGOAT, nach acht Jahren Bestehen endlich ihr erstes Album raus. Das trägt den wunderschönen Titel „Pestilential Rites Of Infernal Fornication“ und zeigt einmal mehr, dass WEREGOAT nicht nur namentlich zu den Coolsten im War bzw. Bestial Black Metal gehören. Infernalische Unzucht, jawohl!

WEREGOAT setzen Wert auf Eingängigkeit und zertretene Genicke

Jeder weiß: Ziegen können sowohl bissig sein als auch hervorragende Käseprodukte produzieren. Selbiges gilt auch für die Werziege, denn der neue Käse aus dem Hause WEREGOAT ist beides: bissig, pissig und wohlschmeckend. Dabei geht das Trio aus Portland, Oregon, mal eher schnell und ungehobelt voran, wie es ihre Landsleute BLACK WITCHERY oder die Kanadier BLASPHEMY tun, an anderen Orten jedoch eher gesetzt und mit Blick auf die Gesamtstruktur, womit sich in den letzten Jahren vor allem die Finnen ARCHGOAT einen hervorragenden Namen unter Ziegenenthusiasten erarbeitet haben. Angenehm ist dabei, dass WEREGOAT Wert darauf legen, nicht die abgefucktesten, sondern lieber die eingängigsten und nackenzertretendsten Bestial Black Metaller zu sein. Klar, wer von dem entfesselten, ungezügelten Chaos solcher Bands wie REVENGE oder CONQUEROR nicht genug bekommen kann, dem könnte „Pestilential Rites Of Infernal Fornication“ ein bisschen zu lasch kommen.

„Pestilential Rites Of Infernal Fornication“: Vertreter des gemäßigten War-Metal-Extremismus

Aber die schier gewaltige Eingängigkeit und Variabilität in Sachen Tempo, die WEREGOAT auf ihrem Debütalbum praktizieren, ist beeindruckend. Jeder, der das nicht glauben will, höre sich das Niederknie-Mainriff von „Under The Whip“ oder das brutal groovende Doom-Monster „As Cold As The Devil’s Seed“ an. Oder die flotten, unbarmherzig sägenden Stücke „Molested By Evil“ und „Goatlust Invocation“, mit denen WEREGOAT ihren infernalischen Pestilenzpenis ganz tief in die weit aufgerissenen Augen jener stecken, die behaupten, Black Metal sei nicht Krieg, sondern lieb. Kritikpunkte? Gibts eigentlich nicht – höchstens die Tatsache, dass WEREGOAT hin und wieder erbarmungsloser sein könnten. Und wie gesagt, „Pestilential Rites Of Infernal Fornication“ ist eher ein Vertreter des gemäßigten War-Metal-Extremismus denn des chaotischen. Wen das nicht stört: unbedingtes Antesten empfohlen!

24.06.2017
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