Weissglut - Zeichen

Review

Galerie mit 4 Bildern: Weissglut - Summer Breeze 2011

Es ist gute neun Jahre her, dass WEISSGLUT mit „Etwas Kommt In Deine Welt“ ein Album ablieferten, das in Punkto Atmosphäre und Intensität noch heute seines Gleichen sucht, wobei die Band nicht zu Unrecht als deutsche Antwort auf LIFE OF AGONY und TYPE O NEGATIVE gehandelt wurde. Der spätere Medienrummel resultierte in der Trennung von ihrem politisch belasteten aber meiner Meinung nach nichts desto trotz genialen Sänger Josef Maria Klumb und erst ganze zwei Jahre später folgte mit Tom v. K. am Gesang das zweite und gleichzeitig auch letzte Album unter dem WEISSGLUT-Banner.

„Zeichen“ ist ein Album, dass zu unrecht im Fahrwasser seines Vorgängers schwimmt und seinerzeit im anhaltenden Zwiegespräch um Klumb völlig untergangen ist. Tom v. K. klingt zwar nicht so zerbrechlich-debil wie Klumb und kann auch in Sachen Härte nicht durchweg mithalten, dafür ist seine Stimme sehr viel variabler und verletztlicher, was sich vor allem in Songs wie „Wie Es Niemals War“, „In Mir“, „Ein Atemzug“ und „Ein Stück Gold“ äussert, in denen sich der Gesang neben Flüstern und Sprechen sogar bis zu einem wütenden Chorus steigert.

Musikalisch ist auf „Zeichen“ eigentlich alles beim Alten geblieben, bis auf einen festen Keyboarder, der sich stimmig in das Gesamtgebilde einfügt und niemals aufgesetzt wirkt: Eingängige Melodien und das bewährte Songwriting machen „Zeichen“ zu einem Hörerlebnis der besonderen Art.

Auch die Texte sind gewohnt tiefschürfend („Niemals wird es wie es niemals war…“, „Suchst du die Hoffnung in dir, Oder suchst du nach der Qual, Bist du der Fels im Sturm, Du hast die Wahl…“), wobei der Song „Wir Haben Nichts Gemein“ („Wird er der Sieger sein, Die Welt für ihn und mich zu klein, Wird über Leichen gehn, Kann er die Beute denn schon sehn, Wir haben nichts gemein, Sein Fluch läßt ihn nicht mehr allein…“) sicherlich als eine Anspielung auf die Band-eigene Vergangenheit gesehen werden kann; Interpretationsmöglichkeiten bleiben offen und bieten sich vielfach, „Ein Tanz der Sinne“.

„Zeichen“ ist ein intensives Werk, gut produziert und dargeboten, das es (auch heute noch) zu entdecken gilt.

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02.03.2007

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