Weinhold - Below The Line

Review

Jutta WEINHOLD – soviel muss ich hier vorweg schicken – hat eine der prägnantesten weiblichen Metal-Stimmen und weiß diese auch heute noch wirkungsvoll ein zu setzen. Im Gegensatz zu einigen anderen Sängerinnen (Namen verkneife ich mir an dieser Stelle) hat sie sich ihre Integrität bewahrt und musiziert auch im Jahre 2006 fernab jeglicher Trendanbiederungen.

Der typisch stampfige Sound, der auch schon VELVET VIPER und ZED YAGO prägte, findet sich selbstredend auch auf „Below The Line“, dem zweiten WEINHOLD-Album. Langsamer Heavy Metal, der sich durch die Gehirnwindungen walzt, dabei aber trotzdem interessant genug bleibt, um über eine komplette Albumdistanz zu bestehen.

Über allem thront natürlich die kraftvolle Stimme der Namensgeberin, aber auch die gute Gitarrenarbeit und die martialischen Männerchöre dürfen als prägende Stilmittel nicht unerwähnt bleiben. Diese Zutaten ergeben zusammen einige tolle Hymnen, die sich langfristig fest setzen. ‚Fair Is Foul – Foul Is Fair‘ unternimmt gar einen Ausflug in etwas zügigere Gefilde und ist als Auflockerung damit in der Mitte des Album bestens platziert.

Ein paar schwächere Ideen haben sich allerdings auch eingeschlichen, allen voran die schwülstige Ballade ‚Eternity‘, die die Grätsche zwischen Pathos und Kitsch nicht geschafft hat. Dass es auch besser geht, beweist die Band bei ‚Nothing To Lose‘, das clever instrumentiert wurde und mit seinem fast schon trotzigen Text deutlich macht, dass Jutta WEINHOLD ihren Weg geht, komme, was da wolle.

Trotz des insgesamt gelungenen Album muss sich die Band jedoch die Kritk gefallen lassen, dass eine viertelstündige Stille vor einem dreisekündigen Gemurmel eine absolute Mogelpackung ist. Die Spielzeit ist doch auch so lang genug, warum solche Kaspereien? Der Musik tut das zum Glück keinen Abruch, so dass Freunde teutonischen Metals hier definitiv zum Zuge kommen.

15.01.2007
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