Weedeater - Sixteen Tons

Review

Galerie mit 14 Bildern: Weedeater - Stoned From The Underground 2012

Hat man einen richtigen Sesseldrücker, so kann der Konsum von Cannabis durchaus die Folge haben, dass man in verlangsamter Form in seine Couch hinabsinkt und seine Umwelt nur noch partiell und in reduzierter Geschwindigkeit wahrnimmt. Ein Zustand, unter dem die amerikanische Stoner/Sludge-Band WEEDEATER vermutlich all ihre Songs geschrieben hat – zumindest auf ihrem zweiten Album “Sixteen Tons“. Das Gerät hat bereits 12 Jahre auf dem Buckel und wird derweil über Season of Mist wieder veröffentlicht. Ein Grund mehr, das verdrogte Teil nochmals genau unter die Lupe zu nehmen und mit auf eine Reise zu gehen, die länger dauert, als man sich erträumen möchte.

“Sixteen Tons“ ist entweder der tonnenschwere Lastzug, der einem über sämtliche Gliedmaßen brettert, pardon eher stiefelt. Oder eben das musikalische Sinnbild von 16 Tonnen Dope, das hier auf die drei beteiligten Musiker wird. Im Grunde ist WEEDEATER das Projekt von Basser und Sänger Dave Collins (u.a. BONGZILLA) und Gitarrist Dave Shepherd. Bis zum Jahr 2013 kloppte allerdings zusätzlich noch Keith Kirkum hin und wieder auf die Trommeln. Mit dem beinahe achtminütigen “Bull“ beginnt das Album sehr doomlastig. Die Riffs sind schwermütig und monoton, schweben irgendwie über den Boden wie immergleiches elektrisches Feld, das aber dennoch seine Energie versprüht.

Völlig eigenartig dann der Gesang von “Dixie“ Collins – irgendwo in der Schnittmenge zwischen Growls, Screams und Klargesang zirpt sich der Fronter durch seine Songs und klingt dabei wie ein kratziger Windstoß. Zum Beispiel mit dem nachfolgenden “Potbelly“ können WEEDEATER hingegen auch eine ganze Nummer rockiger und lassen deutlich mehr Stoner-Charakter heraushängen. Auch wenn die Jungs aus North Carolina gekonnt zwischen ihren Einflüssen pendeln, fehlt abschließend entweder die entscheidende Spannung oder das endgültig hypnotische Gesicht. An die zeitlose Dominanz von etwa REVEREND BIZARRE kommen WEEDEATER nämlich nicht heran, wollen sie aber vermutlich auch gar nicht.

Was bleibt ist eine durchaus coole, sorgenfreie Platte, die man sich gut und gerne mal in einem “beruhigten“ Stündchen geben kann, für ernsthafte Größen fehlen allerdings noch ein paar Schritte.

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29.09.2014

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