Wednesday 13 - Necrophaze – Antidote

Review

Zwei Jahre nach „Necrophaze“ veröffentlicht Horrorpunk-Fürst WEDNESDAY 13 mit „Necrophaze – Antidote“ ein kurzes Zusatzkapital zu seiner letzten Horrorstory. Der Inhalt aus der blutigen Feder des „Duke Of Spook“ besteht aus zwei neuen Versionen älterer Songs aus FRANKENSTEIN DRAG QUEENS FROM PLANET 13-Zeiten sowie zwei Coverversionen.

„Necrophaze – Antidote “ – alte Kracher mit neuem Anstrich

„Your Mother Still Sucks Cocks In Hell“ ist eine fiese Ohrfeige, die typisch für Wednesday´s Vorgängerbands FRANKENSTEIN DRAG QUEENS FROM PLANET 13 und MURDERDOLLS ist. Was auch nicht verwunderlich ist, da es sich um eine Neuaufnahme von Ersteren handelt. Für die Band typisch ist der Text eine rotzig-freche Gemeinheit im Stil des Klassikers „Last Caress“ von den MISFITS, an dem das besessene Mädchen aus „Der Exorzist“ sicher ihre Freude hätte. Auch musikalisch geht es wie in der Originalversion durchgehend dreckig nach vorn, nur eben fetter und moderner produziert. Das rotzige Rock ’n‘ Roll-Feeling des Originals geht dadurch zugunsten des erhöhten Drucks leider etwas verloren. Fetter und moderner ist auch allgemein das, was sich WEDNESDAY 13 in den letzten Jahren auf die Fahne geschrieben hat und womit er leider nicht jeden alteingesessenen Fan glücklich macht. Allerdings will er das auch gar nicht und man muss ihm zugutehalten, dass er einfach das macht worauf er Bock hat und nicht mit altbekannten Formeln stagnieren will. Auch „Screwdriver 2 –The Return“ ist eine alte DRAG QUEENS-Nummer der man einen neuen, schwarzen Lack verpasst hat. Hier funktioniert der neue Anstrich allerdings besser, da dem Song der gesteigerte Härtegrad durch die wuchtigere Produktion sehr gut steht.

WEDNESDAY 13 – auf elektronischen Pfaden

Mit dem bereits vorab veröffentlichten „Devil Inside“ folgt die Erste der beiden Neuaufnahmen von fremden Songs. Hierbei handelt es sich ursprünglich um einen Song Synth-Rock-Band INXS. Der im Original eher relaxte Song bekommt hier durch die bratenden Gitarren und die Stimme von Wednesday eine wesentlich düsterere Wirkung mit mehr Durchschlagskraft. Auch „Films“, das ebenfalls schon geraume Zeit vorab veröffentlicht wurde, stammt im Original von einem elektronisch geprägten Künstler und zwar in diesem Fall vom Veteranen GARY NUMAN. Da auch das Original schon recht düster im Stil von DAVID BOWIE zu „Berlin-Trilogy“-Zeiten klingt, unterscheidet sich die Neuaufnahme hiervon hauptsächlich durch die harten Gitarren und dem Duett mit Calico Cooper von BEASTO BLANCO. Ihr Vater ALICE COOPER wirkte ja auch schon beim Vorgänger „Necrophaze“ mit und so bekommt die Geschichte mit diesem kurzen Zusatzkapitel einen passenden Abschluss. „Necrophaze – Antidote “ ist mit seinen vier Tracks ein netter Zusatz für alle, die das letzte Album und den momentanen Stil von WEDNESDAY 13 mögen, davon abgesehen jedoch kein zwingendes Muss.

 

05.05.2021

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