Wederganger & Laster - Split

Review

Eine Split mit gerade mal zwei Songs riecht zunächst schon nach übler Abzocke. Aber ein Blick auf die Spielzeit beruhigt dann zunächst einmal, denn gut 30 Minuten kann ja manche LP nicht vorweisen. Aber da Länge bekanntlich nicht alles im Leben ist, nehmen wir die beiden Werke mal etwas genauer unter die Lupe.

Länge ist nicht alles im Leben

Stilistisch passen die beiden Holländer WEDERGANGER und LASTER schon mal ziemlich gut zusammen. Geboten wird ausufernder Black Metal überwiegend alter Spielart. „Klaroenen Van De Dood “ ist ein richtig zäher Brocken geworden. Der Song kommt nur langsam in Fahrt und verharrt dann für längere Zeit im schleppenden Midtempo, inklusive einiger längerer atmosphärischer Parts, welche nicht unbedingt die Spannung zu steigern vermögen. Dabei können WEDERGANGER durchaus phasenweise überzeugen, wenn sie nämlich mal die Fesseln ablegen und einfach drauf los rasen. Oder aber wenn der an ROOT erinnernde tenorhafte Gesang einsetzt. Schräg, aber durchaus originell.

Dieses Fazit gilt auch für die Landsmänner von LASTER, die ihr Schwarzmetall aber eine ganze Ecke kälter zelebrieren. Der Anfang ist viel versprechend, der Gesang wurde durchaus passend eher etwas in den Hintergrund gemischt und die Band überrascht mit einer Art Black-Metal-Gangshouts, originell! Dennoch verliert der Song dann nach ca. einem Drittel irgendwie seinen Reiz. Da wird die Härte zu sehr zugunsten gewollter Atmosphäre (Post?) geopfert, schade. Damit landen beide Kapellen irgendwo im Niemandsland der Tabelle.

Man kann weder LASTER noch WEDERGANGER vorwerfen, einen schlechten Song auf dieser Split veröffentlicht zu haben. Aber auch wenn man wie der Verfasser lange Lieder durchaus mag, müssen diese in der Lage ein, die Spannung hoch zu halten. Das gelingt beiden Bands leider nur bedingt.

18.10.2016
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