Weapon - Embers And Revelations

Review

Wie eine etwas schwärzere MORBID ANGEL-Version oder der Death Metal-Kumpel von SOTM muten die Kanadier WEAPON an, die mit „Embers And Revelations“ ihr drittes Album und das erste für ihr neues Label Relapse veröffentlichen. Vorher stand die Truppe bei The Ajna Offensive in Lohn und Brot, und da hätte ich sie konzeptionell und musikalisch auch eher eingeordnet. Embers And Revelations“ ist nämlich ein klassisch orthodox-satanisches Machwerk, bei dem der Schwerpunkt eher auf der okkulten Atmosphäre als auf spannenden Songs zu liegen scheint.

Glücklicherweise resultiert das nicht in einem völlig verkopften Riff-Einheitsbrei, wie das bei vielen anderen Bands dieses Stils meinem Geschmack nach zu häufig vorkommt. Eher kommen WEAPON aus der Death Metal-Schule und lassen das auch durchblicken. Dabei geben sie sich weder übertrieben technisch noch plakativ stumpf, und sonderlich packend ist der Mittelweg auch nicht, was dann leider auch dazu führt, dass „Embers And Revelations“ weder Fisch noch Fleisch ist. Während der ersten Songs und besonders im gelungenen Opener „The First Witnesses Of Lucifer“ zündet die Mischung aus Blasts, Groove und zweistimmigen tiefgestimmten Gitarren noch ganz ordentlich. Growls und böse aufgefächerte Black Metal-Akkorde zu vermengen, ist auch ganz gefällig.

Aber schon nach zehn Minuten Spielzeit wird „Embers And Revelations“ arg beliebig. Spannende Ansätze, wie der recht atmosphärisch-rockige Beginn von „Liber Lilith“ oder das eher experimentelle Ende von „Disavowing Each In Aum“, werden konsequent nicht ausgebaut und in nichtssagenden Standards ertränkt. Gegen Ende der mit 38 Minuten ohnehin nicht besonders langen Platte gehen WEAPON dann endgültig die guten Ideen aus, wie das wirklich schwache „Shahenshah“ belegt. Um sich solche halbgaren dritten Alben leisten zu können, ist die Konkurrenz wirklich zu groß.

01.10.2012
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