Stampfender Rhythmus, treibende Beats, klare Strukturen und die Growls und Screams überzeugen gleichermaßen. Genau so mag man diese Art von Death Metal, oder eben nicht. WEAK ASIDE machen auf ihrem dritten Langeisen „Forward Into Darkness“ kaum etwas anders als bisher, aber dennoch nahezu alles richtig.
Man kann und muss jetzt eigentlich keinen Song besonders hervorheben, da der eine offensichtliche Hit ganz einfach fehlt. Dafür haben die Jungs ihr Niveau auf einem hohen Level stabilisiert. Dennoch lohnt sich natürlich trotzdem der etwas genauere Blick auf einzelne Perlen.
Old School Death hart und schnörkellos auf den Punkt gebracht
Da wäre z.B. der herrlich stampfende Opener „Until You Died“ mit seiner feinen Tempoverschärfung gegen Ende. Oder man lausche den flotten Krachern „Royal Blood Dethroned“ oder „Violence“ mit ihren dezenten OBITUARY-Anleihen. Und das ist jetzt nicht nur auf die Screams bezogen. Beim ebenfalls fein nach vorne treibenden „Face Down“ kommen einem gar EDGE OF SANITY in den Sinn, von den Blasts mal abgesehen.
Aber nicht nur die ganz alten Kamellen haben es WEAK ASIDE offensichtlich angetan, hört man doch bei „We’re All Condemned“ mit KATAKLYSM und DESERTED FEAR auch deutlich andere Parallelen heraus. Und das man hier schon recht ähnlich wie die Senkrechtstarter aus Eisenberg musiziert, ist ja eigentlich nur allzu logisch: Ähnliche Altersklasse, ähnliche alte Helden, alles richtig gemacht!
„In The Deep There Is No God“ hat etwas regelrecht Hypnotisches. Und dieser Song schafft es irgendwie, verdammt nach BOLT THROWER zu klingen, ohne jedoch bei der Legende einfach nur gnadenlos abzukupfern. Das musst du so auch erstmal so auf die Panzerkette bekommen. Vor allem aufgrund des Refrains geht der Song schon als kleiner Hit durch. Und die beschriebenen Anleihen sind absolut kein Wunder, schließlich zogen die Jungs früher unter dem Banner SPEARHEAD in die Schlachten.
WEAK ASIDE schlagen gnadenlos zu
Und zum Abschluss gibt es mit „The End“ noch ein feines Stück im Windschatten von HYPOCRISY, auf deren neue Scheibe wir ja auch sehnsüchtig warten. Wenn die in die Richtung dieses Songs geht, dann wird auch da alles gut.
WEAK ASIDE prügeln oder schleppen aber keinen Song von A bis Z durch, Tempowechsel heißt das Zauberwort. Frei nach dem Motto: Dem Gegner vortäuschen, dass er doch die Initiative übernehmen könne, und dann gnadenlos zuschlagen. Sehr coole Band, verdammt starke Scheibe, nichts dran auszusetzen, ganz im Gegenteil! Das wirkt alles etwas reifer und durchdachter als beim Vorgänger „The Next Offensive“, ohne jedoch an Wucht zu verlieren. Lieber mit dem Panzer strikt geradeaus gebrettert als einen unnötigen Schlenker zu viel machen.
Die deutsche Death-Metal-Szene hat in den letzten Jahren auch neben den Platzhirschen ja so einige hoch interessante Kapellen hervor gebracht, man denke da nur an ENDSEEKER, DAWN OF DISEASE oder aber TIME TO BLEED. In diese illustre Riege reihen sich auch WEAK ASIDE mit ihrer dritten Scheibe nahtlos ein.
Weak aside treten so tierisch Arsch, dass sich das Gros der deutschen Szene vor einem Gig mit den Burschen fürchten muss. Die Platte werde ich ab heute tod(haha)dudeln. Die Stars sind hier ganz klar die inspired by John Tardy Vocals und die geilen Leads, songdienliches Schlagzeugspiel und Reminiszenzen von mighty Bolt Thrower bis alte Jungle Rot. Das ist es dann auch was der geneigte Hörer erwarten darf. Die Soli sind ausbaufähig, aber ein wenig Schwund ist ja immer, ne?
Das ist doch mal was.
Auch wenn sich weakaside deutlich bei einigen Genre Größen bedienen, kann ich das hier nicht als Makel bewerten. Zu geil ist das Endprodukt, saubere Produktion und starke Songs die sicher Live noch etwas mehr kicken.
Weil hier soviele Einflüsse verwurstet werden, ist das ganze ziemlich kurzweilig und sorgt bei mir für einige „Oh das klingt doch nach..“ -Momente.
Am Gitarrenspiel darf noch gepfeilt werden ansonsten top.
Mir gefällts, ich höre hier ne Menge Leidenschaft raus.
Huch…Wertung vergessen
Sehr gut, frisch, dynamisch, klingt nach Spielfreude. Die growls sind kernig, kein Grunzen, die höhere Stimmlage hat auch Druck und klingt nicht peinlich oder angestrengt. Schlagzeug treibend, schnell mit leichtem Groove. Gute Riffs auch, klar, aber die Solos könnten noch besser.
Bestes Death Metal-Album 2018 – DANKE WEAK ASIDE!!!
Wenn in Deutschland vermeintlich nix läuft – Todesmetall geht gerade super.