We Hunt Buffalo - Living Ghosts

Review

Mit „Living Ghosts“ veröffentlichen WE HUNT BUFFALO ihr zweites Full-Length-Album. Die kanadischen Büffeljäger servieren ihren Hörern darauf schmutzigen Holzfäller-Rock mit psychedelisch-sludgigem Einschlag und torfiger Note. Markante Merkmale: elegante Bärte, dicke Hose und der Geruch von Whiskey, der allgegenwärtig wie die eponymen Geister herum wabert.

Auf der Tagesordnung stehen stampfende Rhythmen, breitbeiniges Gitarren-Riffing, ein grantig vor sich hin grummelnder Bass und hymnischer Gesang, der entfernt an ruhigere MASTODON erinnert. Auch schleichen sich immer wieder subtile Synthesizer in den Sound hinein, welche zur seltsam mystischen Atmosphäre beitragen. WE HUNT BUFFALO schaffen auf „Living Ghosts“ das Kunststück, einerseits dichte, unbarmherzige Soundwände herauf zu beschwören und – einer Büffel-Stampede nicht ganz unähnlich – den Hörer damit zu überrollen, transportieren aber gleichzeitig jede Menge Emotionen und überraschend fragile Melodien. Das Ganze wird in eingängigen Songs verpackt, die zum Mitgröhlen anregen.

Mit ihrem Dicke-Hose-Sound holzen sich WE HUNT BUFFALO souverän und zünftig durch das kanadische Geäst und wirbeln dabei jede Menge Staub und Schmutz auf. „Living Ghosts“ ist echter, vielschichtiger Männer-Rock und definitiv kein Büffeldung. Dank der guten Produktion klingen alle Instrumente klar und knackig, ohne den fuzzigen Sound unnötig zu verwaschen. Also reingeschlüpft in die Holzfäller-Tracht und ab geht sie, die Luzi!

Interessanter Nebeneffekt: Ich glaube, dass der Hörgenuss des Albums den Bartwuchs bei Männern begünstigt…

18.10.2015

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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