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We Came As Romans - Cold Like War

Review

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2015 enttäuschten WE CAME AS ROMANS doch ziemlich. Die Haltbarkeit der mit noch mehr Pop-Appeal versehenen Songs war verschwindend. Die gute Nachricht für alle, die auf die „Tracing Back Roots“-Mischung standen, vorweg: „Cold Like War“ besitzt wieder deutlich mehr von dem, was die Jungs einst ausgemacht hat.

Deutlich wird dies gleich nach dem etwas überlangem anderthalbminütigen Intro von „Vultures With Cippled Wings“. Der Song hat Wucht, zeichnet ein düsteres Bild und integriert in das Stakatto-Gewitter doch wieder feine, unterschwellige Leads und zartbesaiteten Klargesang. Die anfängliche Begeisterung weicht auch im zweiten, dem Album seinen Titel gebenden „Cold Like War“ nicht. Treibend, flott und inklusive klebrig-süßem Refrain deuten die Zeichen bei WE CAME AS ROMANS definitiv wieder auf bessere Zeiten.

WE CAME AS ROMANS wandeln weiter auf einem grenzwertigem Pfad

Wären da nicht wieder einige der Abnutzungserscheinungen, die auch vor zwei Jahren einen etwas bitteren Geschmack ausgelöst haben. Natürlich wandeln WE CAME AS ROMANS spätestens seit 2013 auf einem grenzwertigem Pfad aus pappsüßem Pathos und mit Electronica versetztem Metalcore. Doch wo sich einige Jahre zuvor Hit an Hit gereiht hat, bleibt es auf „Cold Like War“ nur bei einer Steigerung im Vergleich zum direkten Vorgänger. Songs wie „Two Hands“ oder „Foreign Fire“ sind zwar nett zu hören, verblassen aber in Sekundenschnelle – zu wenig Widerhaken in den Strophen, zu schwach der Chorus. An die Schmerzgrenze treibt einen der Fünfer obendrein in „Promise Me“, das von Trance-Beats und einer Menge Schmalz dominiert wird.

Aber, und hier zeigt sich eben die Vielseitigkeit und Qualität von WE CAME AS ROMANS: Es finden sich trotzdem allerhand sehr guter Songs und Momente. Sei es „Wasted Age“, welches auf die bewährte Symbiose aus harten Strophen und Sing-Along-Chorus setzt und dabei genügend Schmiss hat, um hängen zu bleiben. Oder „If There’s Nothing To See“, dessen Beats und Leadgitarren ebenso schnell ins Ohr springen, wie die Dramaturgie und teils abrupten Wechsel den Spannungsbogen oben halten.

Auf „Cold Like War“ gibt es altbewährtes, nur eben besser

Es bleibt also fast alles beim Alten, nur eben wieder in besser. „Cold Like War“ mag zwischenzeitlich in die Irre führen, doch ihre Handschrift haben WE CAME AS ROMANS ohne Umschweife beibehalten – und das bedeutet eben auch, dass sie Experimente nicht scheuen, genauso wie die Bereitschaft, nicht mit jedem Song Jubelstürme auszulösen. Schade, dass die Kitsch-Momente nicht wieder so catchy wie auf „Tracing Back Roots“ sind, aber das wäre wohl auch Zuviel verlangt gewesen … gute Scheibe, die keine großen Enttäuschungen parat hält.

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13.10.2017

Chefredakteur

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