We Butter The Bread With Butter - Wieder Geil!

Review

Galerie mit 25 Bildern: We Butter The Bread With Butter - With Full Force 2018

Die Brote dürfen wieder gebuttert werden: WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER bringen mit „Wieder Geil!“ ihr mittlerweile viertes Scheibchen auf den Markt. Und das hinterlässt definitiv einen mordsmäßigen Ersteindruck. Ich habe wirklich versucht, mich vehement dagegen zu wehren, aber es ging nicht. Ich hatte ein breites Grinsen im Gesicht beim ersten Genuss von „Wieder Geil!“. WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER sorgen dafür, dass ihre Hörer wie aphrodisierte Kaninchen im Viereck springen, mit den Gliedern wild schlackern und sich generell hektisch bewegen.


Wenn man dann die erste Welle der Euphorie überwunden hat, dann fällt auf, dass der Vorgänger durchaus seine Spuren auf „Wieder Geil!“ hinterlassen hat. Gleichzeitig legen WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER wieder mehr wert auf Härte: Die Brandenburger Butterstullen haben uns hier zehn fette Groove-Monster aufs Brot geschmiert, die erfrischend locker und unverkrampft runtergezockt wurden. Die Growls und Screams sind ein Genuss, aber auch die gesungenen Parts können was. Letztere kommen dankbarerweise selten genug vor, um den Gesamtsound nicht zu sehr weich zu spülen. Paul Bartzsch hat wahrhaftig alles aus seiner Kehle geholt, was keine Miete zahlt, so viel ist sicher.

Dennoch hätte etwas mehr Abwechslung nicht geschadet: Die Songs rumpeln fast ausschließlich im gleichen Rhythmus herum. Das gilt auch fürs Tempo: Dieses erfährt zwar durchaus leichte Variationen, doch gewagtere Ausbrüche in schnellere oder langsamere Gefilde gibt es kaum. Das ist schon ein wenig schade. Immerhin gehen die Grooves in Mark und Bein, sodass diesen Schwächen dann doch etwas entgegengewirkt wird. Wirklich lobenswert hingegen sind die elektronischen Samples, die sehr effektiv eingesetzt werden, ohne aber zu sehr überhand zu nehmen. Die dynamische Gitarrenarbeit ist ebenfalls eine Stärke des Albums.

Die Texte von „Wieder Geil!“ sind erwartungsgemäß so subtil wie die mitternächtliche Knatterwerbung im Privatfernsehen, selbst dann, wenn WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER versuchen, sozialkritisch zu werden – etwa in „Ich Mach Was Mit Medien“ oder „Gib Mir Mehr“. Auch sexuelle Innuendos auf pubertärem Niveau sind vertreten – man höre „Bang Bang Bang“. „Thug Life“ hingegen ist scheinbar aus sämtlichen neuzeitlichen Hip-Hop-Tropen – inklusive Dubstep-Einschlag – zusammengesetzt worden und definitiv einer der ungewöhnlicheren Songs auf dem Album. Auch der erstaunlich atmosphärische Rausschmeißer „Zombiebitch“ sticht aus der Trackliste hervor.

Letztendlich haben WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER mit „Wieder Geil!“ ein gutes Album mit kleineren Schwächen abgeliefert. Ein Klassiker wird es wohl nicht werden, aber es macht dennoch viel Spaß und ist darüber hinaus sehr gut produziert – übrigens vom ESKIMO CALLBOY-Gitarristen Daniel Haniß. Natürlich ist „Wieder Geil!“ nix fürs Hirn, dafür aber für jedes andere Körperteil hervorragend geeignet.

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18.05.2015

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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1 Kommentar zu We Butter The Bread With Butter - Wieder Geil!

  1. Nelson sagt:

    „Die Texte von „Wieder Geil!“ sind erwartungsgemäß so subtil wie die mitternächtliche Knatterwerbung im Privatfernsehen…“ Haha, verdammt gutes Review 🙂 Die Samples und die harten Parts kamen bei WBTBWB schon bei den letzten Alben wirklich gut, ich finde aber man hätte sich Tracks wie „Arnachy“ sparen können, klingt zu sehr nach weichgespülten Eskimo Callboy (Vielleicht lags auch am Produzenten). 7/10 sind aber gerechtfertigt, der Großteil der Lieder geht einfach nur ab. Leider Geil.