Wayfarer - American Gothic

Review

Soundcheck Oktober 23# 2 Galerie mit 14 Bildern: Wayfarer - The Ruins of Beverast Tour 2024 in Dresden

WAYFARER wecken hierzulande spätestens mit ihrem letzten Album „A Romance With Violence“ genug Interesse in der Black-Metal-Szene, um einen Plattenvertrag bei Century Media zu erbeuten. Das liegt vor allem an der Nische, die sich die US-Amerikaner gesucht haben: Atmospheric Black Metal mit starker Americana-Note und reichlich stimmiger Western-Romantik.

WAYFARER entwickeln sich weiter

Das Quartett aus Denver beschäftigt sich ursprünglich mit der Schönheit der Natur Colorados und anderer Staaten. Auf „A Romance With Violence“ fließen die Country-Elemente bereits stärker in die Musik ein. Diesen Weg gehen WAYFARER nun gepflegt weiter. Das Intro zu „The Thousand Tombs Of Western Promise“ macht deutlich, dass sich die Band in ihr nächstes Wildwest-Abenteuer stürzt.

Merkte man dem Vorgänger noch die Gehversuche auf unbekanntem Terrain an, ist auf „American Gothic“ alles deutlich ausgereifter. WAYFARER haben sich die vergangenen zwei Jahre Zeit genommen, um hart an ihrem Stil zu arbeiten. Die Kompositionen sind spürbar dichter und komplexer. Die einzelnen Songs sprühen nur so vor Atmosphäre und machen das harte Leben im „Wilden Westen“ mit jedem Riff nahbar.

„American Gothic“ nimmt Top-Listen ins Visier

WAYFARER zeigen eindrucksvoll, dass sie sich konsequent weiterentwickelt haben, ohne ihre musikalischen Wurzeln und Trademarks aus den Augen zu verlieren. Vielmehr bauen sie diese noch weiter aus. Trotz der stärkeren „Folk“-Einflüsse, kommt der düstere Black Metal nicht zu kurz („The Cattle Thief“, „To Enter The House Justified“). Und selbst wenn sie die klassischen Pfade des Metals verlassen, schaffen sie es, eine ganz eigene Stimmung zu erzeugen („Reaper On The Oilfields“, „A High Plains Eulogy“).

Mit „American Gothic“ machen die WAYFARER keine Gefangenen und blasen kurz vor Jahresende zum Großangriff auf die Bestenlisten im Atmospheric Black Metal. Ihr fünftes Studioalbum ist ohne Übertreibung ihr bisher bestes und auch über Genregrenzen hinaus ein Highlight im ohnehin spannenden Jahr 2023.

31.10.2023

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Wayfarer auf Tour

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20 Kommentare zu Wayfarer - American Gothic

  1. Watu sagt:

    Sehr spezielles BM Album, welche den Western Spirit wirklich überzeugend vermittelt. Die Songs sind absolut selbstbewusst dargeboten und bieten auch sehr viel Abwechslung. Allerdings bewegt sich die Qualität der Songs durchaus auf recht unterschiedlichem Level. bei den reinen BM Songs fehlt mir tlws. etwas, diese wirken etwas kark. Insb. wenn wie bei False Constellation die Clean Vocals hinzukommen und die Melodien stärker ausgebaut werden, wird das dann aber so richtig stark! Klar, der BM Purist wird sagen, das driftet dann eher in die Gothic/Dark Metal Ecke ab, aber BM Puristen sind hier sowieso fehlt mal Platz. Ich würde mir wünschen, dass Wayfarer beim nächsten Album konsequent auf die Bestandteile setzen, die sie mit False Constellation fabulous zum einem fantastischen Song veredelt haben. Dann reicht es auch für eine 9er Wertung.

    8/10
  2. ultra.silvam sagt:

    Erstmal muss ich die fantastische Kaligraphie des Aaron Horkey für das Albumcover huldigen. Einfach große Klasse. Zum Album selbst, find ich besser als den Vorgänger, und es eine gelungene Fortsetzung von Songs wie „Fire & Gold“ und insbesondere „False Constellation“ ist der Hammer. Das Ganze kommt zwar nicht ganz an Americana-Black Metal a la Panopticon ran, ist aber dennoch überdurchschnittlich gut.

    Als Randnotiz: Panopticon bringen Ende November übrigens ein neues Album raus.

    8/10
  3. nili68 sagt:

    Der Stilmix ist sehr ansprechend, aber ’ne richtig starke Melodie kann ich hier irgendwie nicht ausmachen, trotz es ziemlich dudelig ist. Überhaupt ist alles, was ich vom Album bisher kenne, eher so lala. Früher gefielen die mir besser. Das hat auch irgendwie keinen Punch und wirkt etwas zahm und der Black Metal (wenn man das noch so nennen kann) wirkt etwas aufgesetzt. Es ist nicht schlecht, oder so, aber ich habe mehr erwartet.

  4. Watu sagt:

    „Es ist nicht schlecht, oder so, aber ich habe mehr erwartet.“

    Nachdem ich False Constellation gehört hatte, hatte ich auch mehr erwartet. Ist aber trotzdem sehr nett. Ich würde mich mal wieder so ein richtig schönes Gothic Metal Album wünschen, wie Irreligious von Moonspell damals. Ich weiß, da prasseln jetzt sicher unzählige Vorschläge rein, dass es ja genügend derartiger Alben gibt. Mich hat aber zumindest keines mehr so wirklich überzeugt. Der 90er Vibe muss halt auch atmen. Hätte das ganze Album wie False Constellation geklungen, ich glaube ich hätte es wirklich geliebt. :))

  5. nili68 sagt:

    Da ich reich bin, habe ich mir das Album heute in der Stadt einfach trotzdem mal mitgenommen, da ich den Stil Country/Western-BM grundsätzlich sehr mag. 😀 Panopticon sind ja schon gefallen, von denen ich auch großer Fan bin. Da man mit dem Stil ja auch nicht totgeschmissen wird, war mir das die paar Euro wert, damit die Musiker sich nicht entmutigt fühlen und ich erwarte auch nicht, dass es richtig scheiße ist..

  6. doktor von pain sagt:

    Ich fand den Vorgänger ziemlich langweilig, aber das, was ich von „American Gothic“ vorab gehört habe, hat mir gut gefallen. Also habe ich das Album geordert und gebe Wayfarer eine zweite Chance.

  7. nili68 sagt:

    >Ich fand den Vorgänger ziemlich langweilig<

    Was, die A Romance with Violence? WTF?! lol

  8. doktor von pain sagt:

    Offenbar erinnerst du dich nicht an unseren damaligen Dialog zu dem Thema. Gut, hätte ich auch nicht, wenn ich nicht vorhin zufällig noch einmal bei dem Kommentaren zum entsprechenden Album nachgeschaut hätte. 🙂

  9. dan360 sagt:

    Gefällt mir auch besser als die letzte Scheibe, die nicht zünden wollte. Nach drei Durchgängen schwanke ich zwischen sieben und acht.

  10. nili68 sagt:

    Ok, das WTF?! bleibt, wenn auch nicht mehr ganz aktuell, trotzdem. 😀 😛

  11. nili68 sagt:

    Man, ist das hier ’n Chat oder was? War natürlich @doktor von pain 😀

  12. doktor von pain sagt:

    Jetzt ja.

  13. nili68 sagt:

    Aufgerundete 6,5, da ich den Stil mag. Gesang, Handwerk, Instrumentierung.. alles super. Einzig das Songwriting ist IMO ausbaufähig. So wirklich mitreißen tut mich da nix und bleibt im Ohr hängen. Durchweg etwas Überdurchschnittlich, aber auch kein(e) Ausreißer nach oben.
    Es gibt bestimm noch andere Bands in dem Genre, aber ich kenne nicht alles, also haben Panopticon hier die Nase für mich ganz klar vorn.

    7/10
  14. kaltmann sagt:

    Schließe mich den anderen an. Irgendwie habe ich hier mehr erwartet. Mir fehlt auch irgendwie so wirklich die gute Verbindung vom BM mit Country, die über ein Anneinanderreihen von verschiedenen Parts der Genres hinausgeht. Das haben Untamed Land auf ihrem ersten Album besser geschafft.

    7/10
  15. deadguy sagt:

    Komisch wie unterschiedlich die Wahrnehmung doch sind, genau das habe ich beim Vorgänger kritisiert und hier schaffen sie es für mich vorzüglich, tolle Platte, mit Panopticon würde ich sie nur bedingt vergleichen da der Black Metal doch anders ausgelebt wird und gerade bei der Kentucky war es ja so das die Folklore vor allem in Intros, Outros und Americana Stücken dazwischen stattfand und ja ich finde dieses Album auch toll, nicht falsch verstehen

    9/10
  16. Lysolium 68 sagt:

    Danke für den Hinweis aufs neue Panopticon Album. Sehr geiles Album!

  17. Watu sagt:

    Gefällt mir auch sehr gut, Panopticon.

  18. nili68 sagt:

    Klar, die mag jeder. Was heißt das? :o)

  19. Watu sagt:

    Was heißt was? Mein Name ist Hase.

  20. nili68 sagt:

    Das war nur Geblödel von den billigen Plätzen meinerseits, dass die scheinbar everybodys darling sind, was man ja auch kontrovers sehen kann. 😀