Zumeist ist es keine besonders ernstzunehmende Referenz, wenn sich relativ frisch aus der Erde gesprossene Bands damit charakterisieren, mit welchen anderen Truppen sie bereits die Bühne geteilt haben. So machen es zumindest auch WATERTANK aus Nantes, die Live bereits mit Acts wie KYLESA oder TORCHE gerockt haben wollen – und diesmal, tatsächlich, gibt das Ganze sogar einen recht treffenden Querschnitt über das, was die Franzosen auf ihrem ersten vollwertigen Album ausmacht. Mit “Sub“ und “Fairy Crimes“ verfügen unsere westlichen Nachbarn bereits über zwei EPs, und damit ein wenig Erfahrung im kompositorischen Zusammenhang, klingen allerdings auf “Sleepwalk“ als wäre die Platte bereits das achte Album. Im positiven Sinne.
Wie ein unheimlich cleveres Vögelchen suchen sich WATERTANK im direkten Landeanflug eine eigene Nische und finden mit “Sleepwalk“ wahrhaftig ein nettes Plätzchen zwischen bekannten Utensilien bereits namhafter Bandpaletten und dezenten, aber merklichen eigenen Einflüssen. Zunächst einmal fällt die absolute Präsenz der Instrumente von Bojan A. und Julien G. auf, welche die beiden Gitarren bedienen. Einerseits arbeitet der Fünfer durchaus auch mit weichen, gar emotionalen Melodien, im Gegensatz dazu aber auch sehr zentral mit schweren Saitenläufen, deren Wucht eindeutig an massive Einflüsse aus dem Sludge-Bereich erinnert. Das funktioniert an dieser Stelle richtig gut und kreiert eine sandige, manchmal sogar schwerfällige Gesamtpräsenz.
Wie etwa bei “Fear Over The City“ beweisen WATERTANK hingegen genauso, auch mal etwas ungehaltener und dem Hardcore zuträglicher agieren zu können. Um wirklich von punkiger Attitüde sprechen zu können, fehlt noch ein wenig die Abstinenz dieser umfassenden Kontrolle oder, anders gesagt, es fehlt etwas an musikalischer Anarchie. Ohne Zweifel, “Sleepwalk“ ist ein durchweg kontrollierter Output zwischen Hardcore und Sludge Metal mit vielen fortschrittlichen, nicht immer transparenten Passagen und Songwriting-Linien, macht aber schon alleine deswegen einen insgesamt überzeugenden Eindruck.
Wenn man zusätzlich noch attestieren darf, dass windige Songs wie beispielsweise “Sharp Beaks Strike Back“ auch auf der letzten Platte von KYLESA hätten stehen können und gleichsam Sänger Thomas B. sicherlich über das Potenzial verfügt, ganz oben mitspielen zu können, dann sind WATERTANK garantiert einen Anspieltipp wert.
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