Leicht machen WATERSUN es ihren Zuhörern wirklich nicht. In 15 Stücken thematisieren sie philosophische Fragen über die Herkunft und Evolution von Mensch und Universum, stricken daraus anspruchsvolle und vielschichtige Kompositionen und verzichten dabei – trotz eingängiger Grooves – auf zwingende Hooklines mit Wiedererkennungs-Wert. Große Ambitionen sind also stets erkennbar, die Umsetzung holpert aber noch zu sehr.

Spieltechnisch geht „Mind 2 Zero“ in Ordnung, ohne echte Akzente setzen zu können. Die Produktion jedoch ist viel zu dumpf und undifferenziert geraten. Und auch der Gesang des französischen Frontmanns Olivier Pauly wirkt eine ganze Ecke zu dünn und kraftlos. Das größte Problem ist aber das Songwriting. Man wird den Eindruck nicht los, dass WATERSUN beständig um den heißen Brei herumspielen, ohne jemals wirklich auf den Punkt zu kommen.

Besonders deutlich wird dies im secheinhalbminütigen „The History Of An Average Sized Sun“. Das Stück entpuppt sich als Ambient-Track, der völlig belanglos vor sich hin plätschert und das monotone Rezitieren eines ellenlangen und zumindest für meine bescheidenen Schulunterrichts-Kenntnisse (lang, lang ist’s her) dann doch um einiges zu komplexen französischsprachigen Textes untermalt. Das ist zwar durchaus ungewöhnlich, aber leider alles andere als spannend.

So bleibt ein Album mit guten Ansätzen, die jedoch alle ein wenig in eine Sackgasse geführt wurden, aus der sich WATERSUN erst einmal wieder herausarbeiten müssen. Bleibt zu hoffen, dass ihnen das auch gelingen wird, in dieser Form stellen sie jedoch eine verzichtbare Randerscheinung innerhalb der Prog-Rock-Szene dar.