Scheint so, als hätten Markus Pohl (MYSTIC PROPHECY, SYMPHORCE) und Steffen Theurer (ebenfalls SYMPHORCE) neben ihrem Hauptbetätigungsfeld Power-Metal noch genug Zeit und Muße, uns mit ihrem Projekt WATCH ME BLEED ein ordentliches groovegetränktes Modern-Metal-Brett um die Ohren zu hauen. Dass die beiden gestandenen Musiker genau wissen, was sie tun, hört man ihrem Debütalbum „Souldrinker“ in jeder Minute an. Dass dabei nichts wirklich Schlechtes rauskommt, ist angesichts der Erfahrung der Beiden eigentlich auch klar.
Die Truppe steht zu jeder Zeit knietief im Metalsumpf. Wuchtige Thrash-Riffs mit einem ausgiebigen Hang zum Groove machen über weite Strecken das Bild der elf Stücke aus. Frei von jeglichen Schnörkeln, mit einer angehnehmen Portion technischer Finesse schüttelt sich Pohl links und rechts die fetten Riffs aus den Ärmeln und gleich zwei Shouter verpassen den Songs mit einem Wechselgesang aus Growls und Geshoute jede Menge Mitgröl-Refrains und aggressive Verse. Immer wieder zeigt Pohl aus welcher Ecke er eigentlich kommt und veredelt einige der Stücke mit äußerst hörenswerten Soli. Parallelen zu Neo-Thrash Größen wie PANTERA oder MACHINE HEAD sind nicht von der Hand zu weisen. Auch der kleine Ausflug ins Rock’n’Roll Lager bei „Burn Down Hope“ macht sich nicht schlecht im Gesamtkontext. Der Song ist live bestimmt eine sichere Bank, um das Publikum in Bewegung zu bringen. Der abschließende Track „The Bleeding Chalice“ wartet dann nochmal mit Gastvocals von Andy B. Franck von BRAINSTORM (und auch SYMPHORCE) auf und rundet das „Souldrinker“ ab.
Allerdings schwebt über dem gesamten Material ein wenig das Damoklesschwert einer gewissen Eindimensionalität. Außerdem schmeckt man immer ein wenig Abgeklärtheit und eine Prise Berechnung heraus. Die Songs ecken nirgendwo an, sind fast schon aalglatt und lassen ein wenig die Spontanität oder Überraschungsmomente vermissen. Sicher kein schlechtes Album, nur hat man sich einfach viel zu schnell satt gehört.
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