Was ich fünf Jahren noch für ein Nebenprojekt der Herren Markus Pohl (MYSTIC PROPHECY), Chris Rodens (ex-KICKDOWN) und Steffen Theurer (ex-SYMPHORCE) gehalten hatte, ist längst zu einem mit Nachdruck betriebenen, eigenständigen Unternehmen herangewachsen.
Mehr noch, WATCH ME BLEED konnten sich – nicht zuletzt auf Grund der Tatsache, dass man erst gar an die erwähnten Referenzen anzuknüpfen versucht, sondern ein völlig eigenes Süppchen kocht – in der Zwischenzeit eine überaus beachtliche Fanschar erspielen. Genau diese dürfte bereits in den Hufen scharren, um Langeisen Numero Zwo in Empfang zu nehmen. Und dieses hat es in sich und zwar ordentlich! Auch wenn es uns die Burschen nach wie vor nicht unbedingt einfach machen, das Gehörte zu beschreiben oder gar zu schubladisieren, über die Wirkung dieses Brechers namens „Kingdom“ wird es keinerlei Diskussionen geben, denn diese ist schlicht und ergreifend mächtig!
Zwar hat mir die Melange der deutsch-österreichischen Freundschaft schon auf ihrem 2007er Demo und dem Debüt „Souldrinker“ verdammt gut gefallen, doch die Truppe hat es geschafft, diese auf „Kingdom“ sogar noch ein wenig deftiger zu gestalten. Die Mixtur aus fetten Death Metal-Passagen und edlen Melodien, die auf dem Fundament aus Thrash der modernen Machart und einer Tankwagenlieferung Groove ausgebreitet wurden, kommt nun nämlich in etwa dem Gefühl gleich, von einer Straßenwalze in den noch heißen frischen Asphalt eingearbeitet zu werden.
Vielleicht, um dem Zuhörer dieses Gefühl nicht durchgehend zu vermitteln, wissen zwei Interludien für Auflockerung zu sorgen. Diese wurden – wie auch das Intro und das Outro – von EVERON-Mastermind Oliver Phillips gestaltet und tragen ebenso ein Scherflein zur Abwechslung und der Gesamtwirkung dieses Albums bei, wie auch der mörderische Sound den Eike Freese (DARK AGE) in seinem „Hammerstudio“ dieser Scheibe verabreicht hat. Imposant ist einmal mehr aber die Vielfalt mit der uns WATCH ME BLEED die Ehre erweisen.
Von massiven Thrash-Riffs in satter PANTERA-Manier reicht die Bandbreite über brachialste, stellenweise in HEAVEN SHALL-Regionen anzusiedelnde Metalcore-Anleihen, bis hin zu Grooves, wie man sie von MACHINE HEAD, ganz aktuell vom neuen CHANNEL ZERO-Dreher, sowie von LAMB OF GOD gewohnt ist. Inwiefern das Cover auch einen dezenten Hinweis darauf geben soll, vermag ich zwar nicht zu beurteilen, Fakt ist aber, dass das verdächtig nach Südstaaten anmuternde Artwork zumindest durchaus daran denken lässt, dass hier auch diverse aktuelle Helden aus New Orleans durchaus inspirierend auf die Truppe gewirkt haben.
Als Beispiel sei hierfür nur der alles niederwalzende, in Sachen Wucht ziemlich nahe an BOLT THROWER (!) anzusiedelnde Titeltrack erwähnt, für den wir uns wohl auch dann auf die Knie begeben würden, wenn DOWN dafür zuständig gewesen wären.
Kurzum: Ich bin entzückt und glaubt mir, ihr werdet es ebenso sein! Denn eines ist fix: Their KINGDOM will come!
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