Als erste europäische Band durften WASTELAND 1998 das größte Harley-Davidson-Treffen der Welt in South Dakota/USA rocken. Und genau in dieses Metier passen sie auch ganz gut rein. Die Münchner Truppe, seit Anfang der 90er im Auftrag des Biker-Rocks unterwegs, zockt simplen, aber ungemein effektiven Street-Rock’n’Roll der klassischen Schule. Mit „Do Or Die!“ erscheint dieser Tage ihr neuester Output, auf dem man einmal mehr dem Gute-Laune-Rock frönt.
Die Zutaten sind bekannt: Simple, eingängige Riffs, Rock’n’Roll, getränkt mit Blues- und Boogie-Einflüssen, eine räudige, aber durchaus charmante Stimme, leicht einprägsame Refrains, bisweilen zum bierseligen Mitgrölen geeignet und groovende Rhythmen mit hohem Mitwippfaktor. Das lässt natürlich den Stimmungs- und Alkoholpegel bei jeglicher Biker-Sause nach oben schnellen, für den Gebrauch im lauschigen Wohnzimmer daheim ist „Do Or Die!“ eher weniger geeignet. Doch darum geht es ja auch nicht, der Live-Faktor wird bei WASTELAND besonders fokussiert und so dürfte es auch nicht lange dauern, bis man die Band demnächst in der Kneipe um die Ecke aufrocken sieht.
Das Material auf „Do Or Die!“ hält sich qualitativ im grünen Bereich, ein paar Kracher hat man in Form des schon vom Titel her aussagekräftigen „Good Time Rock’n’Roll“, des Eröffnungsdoppels „All Hell Break Loose“/“Hellbound“, dem mit einem guten Riff ausgestatteten „Never Come Back“ sowie dem etwas räudigeren „Kiev Calling“ ebenfalls in der Hinterhand. Darüber hinaus gefällt das gelungene und für die Band maßgeschneiderte THE SWEET-Cover „Ballroom Blitz“.
Letztlich spielen WASTELAND nichts, was AC/DC, ROSE TATTOO oder ZZ TOP nicht auch schon gespielt haben, die Band kommt aber sympathisch, authentisch und unterhaltsam daher. Nur von begrenzter Haltbarkeit ist es halt, was Biker-Rocker aber nicht abhalten sollte, zu WASTELAND ein kühles Bierchen zu heben. Prost!
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