Warsenal - Feast Your Eyes

Review

Ihr zweites, „Feast Your Eyes“ betiteltes, Album hauen uns die Kanadier von WARSENAL um die Ohren. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen, liebe Leser. Denn die Mischung aus Speed- und Thrash-Metal, die uns die Herren hier präsentieren, ist sehr rotzig eingespielt und macht keine Gefangenen.

Die Riffs von Gitarrist Mat sind von stetiger Unruhe geprägt, was seinem Spiel eine gewisse Hektik verleiht. Hinzu kommt, dass WARSENAL eher auf Gefühl als punktgenaues Spiel achten, was „Feast Your Eyes“ einen rumpligen Charme verleiht. Zugegeben, Songs wie „Forever Lost“ oder „Burning Ships“ ziehen genau aus dieser Naivität ihren ganz eigenen Charme und man fühlt sich musikalisch eher an die Frühphase von SODOM als denn an AGENT STEEL erinnert. Hinzu kommt eine Prise frühe MEGADETH und fertig ist der Cocktail mit dem WARSENAL uns heuer begeistern wollen.

Das funktioniert mal besser („I Am The Blade“), mal schlechter („Chrystal Whip“). Insgesamt lebt dieses Werk von dem bereits beschriebenen naiven Charme. Hier und da blitz das Talent von Saitenhexer Mat auf. Immerhin haut der Junge einige sehr schnelle Licks raus. Auf der anderen Seite hat der Gute aber Probleme gute Soli zu spielen, sofern die Songs denn welche haben. Das wirkt sich natürlich auf das Hörvergnügen aus, was etwas schade ist, denn eigentlich kommen Fans besagter Gruppen, bzw. Frühphasen ihrer Bands definitiv auf ihre Kosten.

Unter dem Strich bleibt mit „Feast Your Eyes“ also ein Album, das sich 1984 sicher besser als 2019 gemacht hätte. Wer sich oben angesprochen fühlt, darf gerne ein Ohr riskieren. Allen anderen wird „Feast Your Eyes“ wohl ein wenig zu altbacken und chaotisch sein. Warten wir auf Album Nummer drei und darauf, ob die Kanadier in der Lage sind ihre, durchaus vorhandene Energie in weniger chaotische Songs zu investieren.

10.12.2019
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