Warrel Dane - Praises To The Warmachine

Review

Viele mögen es gehofft haben, drauf gewettet hätten letzten Endes aber wohl nur Wenige: WARREL DANEs erstes Soloalbum ist genau die erstklassige Scheibe geworden, die man sich insgeheim nach Bekanntwerden des Projekts gewünscht hat. Schon lange stand es im Raum, endlich wurde es verwirklicht: WARREL machte gemeinsame Sache mit dem ehemaligen SOILWORK-Gitarristen Peter Wichers, schrieb einige seiner persönlichsten Songs und packte das Ganze in ein musikalisches Gewand, das natürlich Unterschiede zu dem seiner Hauptband NEVERMORE aufweist, dennoch aber dank seines nach wie vor prägenden, mitreißenden und immer wieder unglaublich emotionalen Gesangs eindeutig seine Handschrift trägt.

„Praises To The War Machine“ ist der Titel jenes tief greifenden Statements, und WARREL hat seinem eigenen großen Anliegen entsprochen und präsentiert uns Songs, die weiniger auf dem technischen Können der Musiker basieren, sondern viel mehr auf den Songs an sich. Dennoch sind drei essentielle Dinge geblieben: Die großen Melodiebögen, der einzigartige Gesang und die lyrische Leidenschaft. Es bewegt, wenn WARREL beim Opener „When We Pray“ den Abfall vom Glauben prognostiziert, es erstaunt, wenn „The Day The Rats Went To War“ mit den kriegslüsternen Regierungen dieser Welt hart ins Gericht geht, man gerät ins Träumen bei Fantasy-Geschichten wie „August“, man freut sich des Lebens, wenn WARREL den SISTERS OF MERCY-Klassiker „Lucretia“ in einer solch atemberaubenden Version präsentiert, und man ist gerührt, bedrückt und manchmal sogar den Tränen nahe, sobald er über den Verlust wichtiger Menschen(„Your Chosen Misery“), das Verhältnis zu seinem Bruder („Brother“), oder das Gefangensein in Depressionen singt („Let You Down“).

WARREL begibt sich zudem musikalisch ein bisschen ins Zeitgemäße. Düster klingt er zum Teil, etwas Gothic beeinflusst. Immer noch liegt der Fokus auf Vielschichtigkeit, es geht mal härter, mal beängstigend ruhig zur Sache, ganz so, wie man es von ihm gewöhnt ist. Es gibt im Gegensatz zu seiner Hauptband jedoch kaum bis keine ausufernden Experimente. Dafür aber eine Ansammlung erstklassiger, eingängiger (und trotzdem immer noch irgendwie anspruchsvoller) Metal-Songs. Mit vielen Fragen, ein bisschen Verzweiflung – und am Ende auch einem Schimmer von Hoffnung.

22.04.2008

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