Eigentlich wollte ich ja auf die Käse-Metaphern verzichten, aber was soll’s. Dafür halte ich mich in Sachen Kriegsthematik zurück, versprochen. WARMASTER müffeln in zweifacher Hinsicht: zum einen nach reichlich Verwesung, denn der Death Metal der Holländer setzt ganz gezielt auf das Prädikat „oldschool“, zum anderen, weil die Mucke eher zum Naserümpfen als zum konsequenten Nicken anregt. Dabei ist der Einstieg richtig gelungen. „Nuclear Warfare“ rumpelt ordentlich los – volle Fahrt rückwärts in die Glanzzeiten von BOLT THROWER und Co. Man müsste eigentlich einen Superlativ zu „Groove“ finden, um den Klang zu beschreiben. Und obwohl es nach hinten raus ein nettes böse stampfendes Extra-Riff gibt, offenbart der erste richtige Song (nach einem Intro) sowohl alle Stärken als auch die Schwächen von „The End Of Humanity“. Die Heldenhuldigung funktioniert einwandfrei, doch vieles hört sich gleich an.
Als Einflüsse werden BOLT THROWER, SIX FEET UNDER und OBITUARY genannt. Nur hört man das halt etwas zu deutlich – und dann fällt einem auch wieder ein, dass BOLT THROWER 1991 ein Album veröffentlicht haben, das vom Bandnamen der Niederländer allein durch die getrennte Schreibweise zu unterscheiden ist. Hier und da ein leichter Ansatz von Pig Squeals und ein paar eingestreute Soli als Ergänzung definieren eben noch keinen eigenen Sound. Und den hätte man in der Zeit seit der Bandgründung 2004 durchaus finden können. Allzu umtriebig war man in den bald zehn Jahren andererseits auch nicht. „The End Of Humanity“ ist nach „First War“ (2008) erst das zweite Studiowerk; zuletzt gab es ein Splitalbum mit HUMILIATION aus Malaysia.
Beim Kampf um den Titel für die beste Hommage-Band haben WARMASTER also gute Chancen, für ein eigenständiges Werk ist das neue Album aber zu dünn. Es bleibt so gut wie nichts hängen, man verspürt nicht den Drang, die Platte zwingend noch mal zu hören, und das Headbangen ist mehr Zustimmung im Sinne eines wohlwollenden „Ok“ als völliges Ausrasten. Demnach ist „The End Of Humanity“ lediglich ein gut gespieltes Album zum Abnicken, nicht zum Abgehen. Außerdem sieht das Cover echt blöd aus.
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