Warkings - Morgana

Review

Es scheint in den heiligen Totenhallen der vier gefallenen Könige von WARKINGS ganz schön langweilig zu werden. Anders lässt es sich nicht erklären, dass nur 15 Monate nach „Revolution“, welches wiederrum nur ein Jahr nach dem Zweitwerk „Revenge“ erschien, erneut ein Langspieler der Band auf dem Plattenteller rotiert.

WARKINGS haben sich Verstärkung besorgt

Dabei scheint eine neue Ära anzubrechen, denn es ist sowohl das erste Album, das nicht mit einem „R“ im Titel startet und zudem ist mit „Morgana Le Fay“ eine weitere untote Musikerin am Start, welche dem Album ihren Namen gibt. In vier Stücken darf sie ihre harschen Vocals in das Soundgefüge mit einbringen. Dieses wird in „Hellfire“, einem schönen, flotten Banger auch direkt klar, die Vocals geben dem Ganzen eine leichte Melo-Death-Seite.

In den Songs ohne Morgana hat sich am Grundkonzept nicht viel geändert. Mit „To The King“ gibt es die obligatorische Fan-Hymne, die nett aber nicht nötig gewesen wäre. Musikalisch bekommen wir mal flotten, mal stampfenden Heavy-/Power-Metal getragen vom Gesang des Tribuns, der wohl ein entfernter Vorfahr Georg Neuhausers (SERENITY, FALLEN SANCTUARY) sein muss.

Trotz der relativ geringen Zeit des Songwritings klingen die Stücke frisch und unverbraucht, „Last Of The English“ überzeugt mit seinem Drive und dem fetten Gitarrensolo am Ende, „Heart Of Rage“ ist einer der bisher besten Stampfer der Band und hat einen grandios-ohrwurmigen Refrain.

Die WARKINGS steigen auch in den Rudersport ein

Ein Trend der letzten Festivaljahre ist ja das gemeinschaftliche Hinsetzen und Rudern. Von ALESTORM bis AMON AMARTH gibt es Bands, die ganze Songs augenscheinlich nur für dieses spezielle Live-Gimmick entworfen haben. WARKINGS machen da nun mit dem – natürlich passend betitelten – „Row (Into The Storm) auch mit und natürlich lässt sich dieser Refrain auch ganz ausgezeichnet verschwitzt, sitzend und rudernd, leicht einen sitzen habend mitsingen.

Klar, wie ich auch schon vor einem Jahr bei „Revolution“ attestiert habe, die WARKINGS erfinden abgesehen von ihrer skurrilen Origin-Story das Rad in Sachen Musik nicht neu, aber Respekt alleine dafür, dass sie vier Alben in fünf Jahren raushauen, die allesamt gut hörbar sind und sogar jeweils ein paar richtig fette Tracks aufweisen.

Zum Abschluss gibt es neben der starken Hook von „Legend Untold“ noch zwei Coversongs von POWERWOLF („Armata Strigoi“) und DRAGONFORCE („Cry Thunder“), mit welchen die WARKINGS demnächst touren. Inwiefern es das jetzt braucht, ist sicher streitbar, ein netter Gruß an die beiden Bands ist es in jedem Falle.

„Morgana“ hat die nötige, neue Würzung

Wenn so flott Alben hintereinander weg veröffentlicht werden, ist es umso wichtiger, dass sich die Musik nicht zu schnell abnutzt. Durch die Zuhilfenahme der neuen Sängerin wirkt „Morgana“ frisch und circa auf einem Level mit „Revolution“. So kann es mit den untoten Kriegsgöttern gerne weiter gehen.

04.11.2022

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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