Manchmal braucht es eben etwas mehr Zeit als gewöhnlich. WARFIELD WITHIN haben sich ganze dreizehn Jahre Zeit gelassen, um den Nachfolger ihres Debütalbums „Inner Bomb Exploding“, welches damals auch schon unsere Aufmerksamkeit erregte, einzutrümmern. Trotz neuem Lineup und über einer Dekade Pause ist die musikalische Ausrichtung aber immer noch die Gleiche geblieben. Auf dem Thrash-Metal-Fundament hat sich eine ganze Menge Death Metal breit gemacht und damit versucht die Kölner Band ihren zweiten Anlauf der Hörerschaft schmackhaft zu machen.
WARFIELD WITHIN – Todesblei mit Thrash-Einfluss oder Thrash mit Todesblei-Einfluss?
Welches Genre auf „Beast Inside“ nun überwiegt, darüber kann wohl diskutiert werden. Die Gitarrenarbeit zeigt in vielen Songs ganz klare Thrash-Dominanz, obwohl der Sound gelegentlich auch an den guten alten Elchtod erinnert. Das Drumming kann sich auch zwischen Thrash und Death oft nicht entscheiden, der Gesang von Sebastian Meisen ist jedoch ganz klar am Death Metal orientiert. Meist bekommen wir tiefe Growls auf die Ohren, die gelegentlich von höheren Screams durchsetzt werden.
Letzten Endes spielt die Genrediskussion aber auch nicht wirklich eine Rolle, es kann sich auch einfach darauf geeinigt werden, dass der Mix Spaß macht. Wenn LEGION OF THE DAMNED noch einen Hauch schwedischer unterwegs wären, würde da vermutlich etwas ähnliches bei rauskommen, wie es von dem Fünfer hier vorgetragen wird. Dabei ist die Eigenproduktion schön differenziert ausgearbeitet, druckvoll abgemischt und lässt kein Instrument unter den Tisch fallen.
Die zehn Songs des Albums bieten dabei von schnellem Prügel-Quickie wie „Chronic Habits“, das mit knapp über zwei Minuten über die Ziellinie geht, bis hin zu ausdauernden Groovern wie „Hermit’s Path“ eine große Bandbreite an Material, sodass für jeden was dabei sein sollte. Live wird das Material die Clubs ohnehin mit ziemlicher Sicherheit einreißen.
„Beast Inside“ macht keine Gefangenen
Für Fans der angesprochenen Genres bieten WARFIELD WITHIN eine gute halbe Stunde Prügelmaterial, das sich nach einem langen Arbeitstag perfekt dazu eignet mit einer (wahlweise alkoholfreien) Hopfen- oder Apfelkaltschale so richtig schön das Hirn musikalisch aus dem Schädel zu schütteln. Wenn es jetzt nicht wieder dreizehn Jahre bis zum dritten Album dauert, werden wir von der Band in Zukunft wohl noch hören.
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