
Aus Kaiserslautern kommen WARFIELD und schicken sich an, in der Teutonen-Thrash-Landschaft mitzumischen. 2018 erschien das Debüt „Wrecking Command“ auf Metal On Metal Records und für den Zweitling ergatterte die Band einen Vertrag bei Napalm Records. „With The Old Breed“ bietet zehn (CD) oder elf (LP) Prügler zum Nackenmuskeln trainieren. Vorbilder sind die „Big Teutonic Four“ – wir klären, ob das Trio in einer Retourkutsche versinkt oder eigene Akzente setzen kann.
WARFIELD haben viel frühe KREATOR gehört
Die Gitarrenläufe und die Aggression von „With The Old Breed“ sind an vielen Stellen von KREATORs Alben zwischen „Pleasure To Kill“ und „Terrible Certainty“ inspiriert. „Appetitive Aggression“ erinnert nicht nur durch das geschriene „Aaaaaagression“ stark an „Extreme Agression“. Die „Big Teutonic Four“ haben auf WARFIELD mächtig Eindruck gemacht.
Der Gesang von Johannes Clemens klingt wie eine Mischung aus Mille Petrozza und Tom Angelripper in ihrer Jugend. Gelegentlich, wie in „Dogs For Defence“, streuen WARFIELD Elemente des US-Thrash mit ein. Dass auch dieser eine Inspirationsquelle für die Truppe war, zeigt sich im NUCLEAR-ASSAULT-Cover „F# (Wake Up)“, das Vinylkäufer:innen vorbehalten bleibt und sich sehr gut in den Sound einfügt.
Über weite Strecken prügeln WARFIELD auf „With The Old Breed“ alles in Grund und Boden. Dennoch blitzen immer wieder schöne Melodien durch, die das Können der Jungs zeigen. Der Longtrack „GASP“ beweist, dass sie dort am besten aufgehoben sind, denn die langsamen Passagen des Tracks zünden nur bedingt. Zum Glück folgt der Rausschmeißer und Titeltrack auf dem Fuße und dreht noch einmal alle Regler auf elf.
„With The Old Breed“ macht keinen Hehl aus seinen Vorbildern
Mit ihrem zweiten Album frönen WARFIELD dem Thrash Metal der 80er-Jahre, verpackt in einer druckvollen, modernen Produktion. Innovation bleibt auf der Strecke, doch wer guten, handgemachten Thrash Metal hören möchte, kann beim zweiten Album der Gruppe beherzt zugreifen. Den Spagat zwischen Vergangenheits-Worship und Moderne schaffen die Herren problemlos. Langeweile kommt durch die angemessene Spielzeit nicht auf.
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