WARFECT gibt es schon ganz schön lange. 2003 haben sie sich als INCOMA gegründet, 2008 umbenannt. Unter dem neuen Namen haben sie in gemütlichen Abständen bislang drei Alben veröffentlicht auf Labels wie Cyclone Empire. Dass es mach fast 20 Jahren nochmal zu einem Major-Vertrag reicht, hätten wohl auch die Beteiligten nicht gedacht. Und auch nicht, auf was für ein prominentes Umfeld sie nun treffen, nachdem „Scavengers“ noch in Eigenregie aufgenommen wurde. Für die Produktion ist Flemming Rasmussen verantwortlich und das Cover stammt von Andreas Marschall, der schon Alben von KING DIAMOND, KREATOR, und BLIND GUARDIAN veredelt hat. Diese Aufwertung macht sich auch akustisch bemerkbar.
Keine Tiefschläge
Wo es dem Vorgänger noch an Höhepunkten gemangelt hat, so hat der neueste Streich einige zu bieten: Es beginnt schon mit dem Opener ‚Pestilence‘, welches zielstrebig und messerscharf vor sich hin prügelt. ‚Hail Ceasar‘ mit seinen Knüppel-Strophen und dem eingängigen Refrain könnte man auch dazu zählen. Ebenso wie das überraschend melodische ‚Rat King‘. Es kommt auch noch mehr Abwechslung rein. ‚Left To Rot‘ bewegt sich über weite Strecken in mittlerer Geschwindigkeit. Im Gegensatz dazu wartet ‚Colossal Terror‘ mit einem Blastbeat-Gewitter auf. Viele der Songs haben beeindruckende, furiose Soli.
„Spectre Of Devastation“ ist ein typisches Thrash-Album
Wie so oft, wenn man sich vor dem heimischen Plattenspieler verprügeln lässt, stimmt aber etwas nicht. Bei all diesen lobenden Tönen will keine richtige Begeisterung aufkommen. So hoch, wie das technische Niveau auf „Spectre Of Devastation“ auch ist, so fehlt ein Alleinstellungsmerkmal oder besondere Ankerpunkte, die einen dazu bringen, sich die Songs nochmal anzuhören. Das hohe handwerkliche Niveau lässt sich nicht abstreiten, aber das reicht nicht, wenn die Songs nicht hängenbleiben. So schlagen WARFECT wild und fest um sich – ohne aber richtig zu treffen. So ist dieses vierte Studioalbum unter dem neuen Banner zwar technisch sehr beeindruckend, hat darüber hinaus aber keinen Begeisterungswert.
Seltsame Review, stehen sieben Punkte doch für ein solides Album. Nun also mal Butter bei die Fische! Ihr mögt Death/Thrash? Euch gefallen die Kreator von Anfang der Neunziger und ihr verehrt die Defleshed? Dann ist das hier eure Mucke. Geil!!!