Nicht perfekt, aber WARFECT
Die schwedische Thrash-Metal-Band WARFECT ist zurück und hat auf ihrem dritten Album “Scavengers” elf neue Songs eingeknüppelt. Aufgenommen wurde das Album komplett in Eigenregie und für die Produktion, das Mixing und Mastering zeigt sich Sänger und Gitarrist Fredrik Wester verantwortlich.
“Scavengers” hat neben einer einwandfrei rauen und druckvollen Produktion auch ein fast durchgängig ansprechendes Songwriting vorzuweisen. Voller Energie und purer Aggression thrasht sich das Dreiergespann durch das Album. Egal ob auf dem groovenden “Savaged By Wolves”, dem rasanten Opener “Purveyors Of Cadavers” oder dem leicht verspielten “Watchtowers”: WARFECT haben keine Gnade! Gelegentlich verarbeiten sie auch Einflüsse aus dem Death Metal oder dem Doom Metal. So besticht zum Beispiel “The Resurrectionists” durch das fette Gitarrenriff und die präzisen Doublebass-Attacken und das doomige “Evil Inn” durch seine unheimliche Leadgitarren-Melodie. Auch der letzte Song “Into The Crypt” beeindruckt durch seine fast schon psychedelisch anmutende Gitarrenparts. Nach anderthalb Minuten setzt die Akustikgitarre ein und lässt das Album mit einer harmonischen Zupfmelodie sanft ausklingen. Nach 52 Minuten neigt sich “Scavengers” dem Ende zu. Eine lange Spielzeit, die die Gefahr mit sich bringt, den ein oder anderen Lückenfüller mit an Bord zu haben. “Predators” kommt zwar unglaublich schnell, im direkten Vergleich zu den anderen Songs auch etwas unbeholfen und gesichtslos daher. Es mangelt schlicht an einer einprägsamen Melodie und Eingängkigkeit. Ebenfalls hätte Sänger Fredrik Wester ruhig noch mehr mit seiner rotzigen Stimme spielen dürfen, mehr Höhen und Tiefen einbauen und dadurch dem musikalischen Donnerwetter mehr Eigenständigkeit verleihen können.
Letztlich erfinden WARFECT das Rad nicht neu, überzeugen aber mit ihrem bisher durchdachtesten und professionellsten Werk in ihrer 13-jährigen Karriere. Es ist vielleicht nicht perfekt, dafür aber WARFECT!
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