Jedem Metaller sollte die New Wave Of British Heavy Metal und auch deren Protagonisten ein Begriff sein. Über diese Bands wollen wir heute auch nicht reden, die Fakten sind sowieso allgemein bekannt. Heute geht es vielmehr um eine Band aus der zweiten Reihe: WARFARE aus Shildon. Die haben es zwischen 1984 und 1990 zwar zu zahlreichen Veröffentlichungen gebracht, sind mir bislang aber nicht geläufig gewesen. Mit “The New Age Of Total Warfare” wird jetzt eine Best-Of gereicht, die sich mit dem Schaffen von WARFARE befasst.
Wer WARFARE, genau wie ich, nicht auf dem Schirm hatte, dem sei gesagt, dass sich die Band wie eine Mischung aus MOTÖRHEAD, TANK und ganz viel VENOM anhört. Passend hierzu wurden die ersten drei Alben der Band auch von Lemmy, Algy Ward (TANK) und Cronos (VENOM) mal mehr, mal weniger gut produziert. Es regiert auf “The New Age Of Total Warfare” also schnörkelloser, immer auf die Zwölf gehender Metal alter Schule der mit einem kräftigen Schuss Punk angereichert ist. So gehen Nummern wie der Titeltrack, “Metal Anarchy”, “Death Charge”, “Military Shadows” oder der kleine Hit “Burn Down The Kings Road” keine Kompromisse ein und blasen dem Hörer schön in bester Speed Metal-Manier die Ohren frei. Neben den oben genannten Bands kann man im Sound der Briten auch Gruppen wie EXCITER oder die ebenfalls aus England stammenden ATOMKRAFT heraushören.
Eigentlich ein ziemliches Vergnügen der old-schooligen Art, das hier geboten wird. Blöderweise schwankt das Niveau der Kompositionen ziemlich stark, so dass Songs wie “Blown To Bits” (kein EXPLOITED-Cover) oder “Elite Forces” eher durch Belanglosigkeit und fehlende griffige Hooklines, als durch musikalische Qualität auffallen. Die vom Sound her ziemlich ärmlich daher kommenden Liveversionen einiger auch in normalen Versionen auf “The New Age Of Total Warfare” enthaltenen Nummern, schmälern den Höreindruck noch zusätzlich. Bestes Beispiel hierfür ist das blutarme IGGY POP-Cover “No Fun”. Rein kompositorisch war das schon damals nicht erstligatauglich, zumal es zu der Zeit und mit dem Musikstil eine viel zu große Konkurrenzsituation gab und alles auf die Thrash und Speed Metal Bands aus den USA schaute. Für Nostalgiker und Sammler, die sich erst mal einen Überblick über das Schaffen von WARFARE verschaffen wollen, ist “The New Age Of Total Warfare” durchaus zu empfehlen. Wer darüber hinaus noch etwas mit dieser Veröffentlichung anfangen soll, erschließt sich mir aber nicht.
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