Warcry - La Quinta Esencia

Review

Nehmt euch vor diesem Album in Acht! Ich musste mit 10 (in Worten ZEHN!) Stichen genäht werden! Fünf für den linken Mundwinkel, fünf rechts! So eine Scheiße! Und das nur, weil ich vor Langeweile dermaßen herzhaft gähnen musste.
Metal tut eben doch manchmal weh…
Auch sei hiermit eine Warnung an diejenigen ausgesprochen, die schon HEROES DEL SILENCIO fade finden. Oder mit TIERRA SANTA nicht allzu viel anfangen können.
Es wird hier durchgehend auf Spanisch gesungen. Aber das ist gar nicht das Problem. Im Gegentum hat die Tatsache ja schon etwas Liebenswertes, einen gewissen Exotenbonus, der nur für Engstirnige zum Malus gerät.
Aber wenn die Mucke dazu so uninteressant durch die Boxen blubbert wie ein schlabbriger Furz durch eine nicht korrekt gespannte Rosette, dann kann man froh sein, wenn es nur bei nem eingerissenen Maul bleibt. Dass die Band in ihrem Heimatland Erfolge feiern konnte, liegt dann wohl doch in erster Linie an der Wahl der Sprache.

Dabei fängt die Sache zuerst mal gar nicht so schlecht an und hat, ganz zu Anfang, einen durchaus als eingängig zu bezeichnenden Refrain.
Der verflacht aber im Abgang doch ein wenig und man fühlt sich auf ungute Art und Weise an oben genannte Helden erinnert.
Auch der Härtegrad liegt für Power-Metal-Verhältnisse danieder. Ein höchst befremdlicher Umstand, der zu großen Teilen auch an dem exzessiven Einsatz des zuckersüßen Keyboards liegt, das zielsicher alle guten Momente mit belanglosem Geklimper vollsaut.
Nicht nur André Rieu gehören die Finger also gebrochen.
Zudem sind die Riffs bedauerlicherweise fast durch die Bank so spannend wie die Wahl zum „Sexiest Man Alive“, solange George Clooney noch zur Verfügung steht.

Die Songs insgesamt sind ebenso austauschbar und identitätslos und ihnen geht das ab, was für diese Art Mucke eigentlich als essentiell zu betrachten ist: griffige Refrains, die im Ohr hängen bleiben. Da zündet so gar nichts durch. Ferner ist das Aggressionspotential in etwa so hoch wie bei sedierten Pantoffeltierchen. Man hat stets das Gefühl, die Jungs würden von etwas zurückgehalten, mal richtig die Sau fliegen zu lassen.
Da helfen weder die ansprechende Ausführung noch das raue und anheimelnde Timbre des Fronters wirklich weiter.

Um auch im Ausland richtig zu punkten, muss nicht angedacht werden, etwa auf Englisch umzuschwenken, es geht vielmehr darum, packendere Songs auf die Rille zu bekommen.

So, morgen muss ich dann die Fäden ziehen lassen.

16.04.2007
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