Warcry - El Sello De Los Tiempos

Warcry wurde von den beiden ex-Avalanche Mitgliedern Victor Garcia (Gesang) und Alberto Ardines (Schlagzeug) gegründet, mit dem Ziel ihre eigenen musikalischen Idealvorstellungen zu verwirklichen. „El Sello De Los Tiempos“ versucht sich als eine Art Zeitreise, die verschiedene Epochen der Weltgeschichte abdeckt, wie z.B. Alexander der Große im Stück „Alejandro“, das zumindest durch den mehrstimmigen Backgroundgesang an Iron Maiden erinnert. Das Grundgerüst von Warcrys Heavy Metal bilden dann typischerweise auch treibende Drums und Powerchords der Rhythmusgitarre sowie eine melodische Leadgitarre, die sich mit ein wenig Keyboard und der von Lokalkolorit gefärbtem Stimme vermischen. Dabei ist es ein eindeutiges Plus, dass Sänger Victor sich nicht an schlechtem Englisch versucht, sondern dem Album mit seiner rauchigen, spanischen Stimme etwas mehr Eigenständigkeit verleiht. Die Produktion erscheint recht stumpf und leblos, was umso mehr ins Gewicht fällt, da die Songs nicht die Qualität besitzen über diesen Missstand hinwegzutäuschen. Man ist zwar bemüht seinen eigenen Sound zu entwickeln, was zugegebenermaßen auch größtenteils gut funktioniert, nur wirken die meisten Songs sehr unspektakulär. Gerade die Fülle an dahinplätschernden Balladen macht dieses Album teilweise recht belanglos. Spielerisch agiert man zwar grundsolide und fährt ab und an ein gutes Riff oder eine schöne Melodie auf, in der Endabrechnung fehlt es aber an zündenden Ideen und prägnanten Songstrukturen, die das Album zu einem langfristigen Genuss machen. So ist selbst das beste Lied „Hijo De La Ira“, das durch eine schöne, eingängige Melodie punktet, nicht vor einigen Unwuchten gefeit. „El Sello De Los Tiempos“ dümpelt daher mehr oder weniger im Mittelmaß der Flut an Veröffentlichung und bietet leider nicht viel mehr als eine ungefährliche Hintergrundbeschallung.