Warbringer - Worlds Torn Asunder

Review

Galerie mit 18 Bildern: Warbringer - Ravaging Europe Tour 2023 in Hamburg

Ihr letztes Album „Waking Into Nightmares“ war wie eine Tracht Prügel, ein Fausthieb mitten in die Magengrube, ein Schlag in den Nacken, links, rechts, ohne Unterlass, Kinnhaken, Kopfnuss. Und trotzdem immer schön wach bleiben, über 40 Minuten lang. Die Frage, die sich dabei unweigerlich stellte, war, ob es WARBRINGER schaffen würden, diese Energieleistung auf ihrem neuen, mittlerweile dritten Album zu wiederholen. Oder ob sie es schaffen würden, neue Einflüsse in ihren knüppelharten Thrash Metal zu integrieren. Ohne aber dafür die ungezügelte Energie ihres Zweitwerks aufzugeben.

Die Antwort lautet kurz und knapp: Ja, sie können! Zunächst aber mag man daran nicht glauben, denn der Beginn des Albums mit „Living Weapon“ klingt eher verhalten und stereotyp: Diese Art von Thrash-Metal-Riff hat jeder schon mal irgendwo gehört. Glücklicherweise nimmt das Stück danach ordentlich an Fahrt auf: Hastiger Zweivierteltakt, atemloses Riffing, wieselflinkes Solo. Genauso flott und ohne Verschnaufpause geht es mit „Shattered Like Glass“ und „Wake Up…Destroy“ weiter, und mit „Savagery“ und dem kurzen „Treacherous Tongue“ gibt es weiterhin ordentlich auf die Mütze. So viel zum Thrash-Pflichtprogramm, das WARBRINGER mehr als engagiert meistern.

Hinzu gesellen sich Songs vom Schlage „Future Ages Gone“, das sich zwar als lupenreines Thrash-Monster entwickelt, dessen melodisches Intro aber zeigt, dass WARBRINGER auch anders können. Und selbst wenn ein Song wie „Echoes From The Void“ natürlich ein Klopfer ist, zeigt sich die Band darauf von einer düsteren Seite. Und dann hat die Band wie auf ihrem letzten Album wieder ein melodisches Instrumental auf die Scheibe gepackt: „Behind The Veil Of Night“ ist einerseits wunderschön, strahlt aber andererseits auch eine trügerische Schönheit aus. Bleibt das große Finale „Demonic Ecstasy“. Nicht nur der Titel klingt dunkel und hinterhältig, der ganze Song ist es auch: „My soul is not / my / own!“ schreit Sänger John Kevill dort, und auch das nimmt man ihm ohne mit der Wimper zu zucken ab.

Natürlich machen WARBRINGER in erster Linie das, was sie am besten können: Dreschen, was das Zeug hält, immer voll auf die Glocke, bis die Finger schmerzen. Und das verpackt in Klassesongs der Marke „Shattered Like Glass“. Nur ergänzen die fünf Jungs ihr Thrash-Vollprogramm diesmal verstärkt mit melodischeren Einsprengseln und dunkleren Riffs. Und bei ihnen ist das kein Widerspruch und erst recht kein Kompromiss. Das ist, kurz gesagt, der Stand der Kunst. Meinetwegen der Kampfkunst. Links angetäuscht, rechter Haken, Kopfnuss, zack!

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14.09.2011

- Dreaming in Red -

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2 Kommentare zu Warbringer - Worlds Torn Asunder

  1. Christian sagt:

    Geile Scheiße das Album.

    9/10
  2. Grom sagt:

    Sauberes Teil. Meiner Meinung nach Warbringers Beste (mit Abstand), vom puren Retro-Thrash etwas weg, dezente Duftnoten Black-Metal in einigen Songs, klasse Riffs, geile Melodien und geile Mitgröhltexte. Ich bin einfach begeistert, mich hat sehr, sehr lange kein Thrash-Album mehr so gut so lange unterhalten (höhre die Platte regelmäßig seit ca 9 Monaten). Auch die zwei Cover auf der Limited sind imo äußerst gelungen, so dass letztlich für mich das perfekte Thrash-Album bleibt.