Warattah - Hatred And Strength

Review

Wenn sechs Jahre zwischen Demo und Full Length ins Land streichen, dann ist das an sich nicht nur alleine recht außergewöhnlich, sondern lässt darauf schließen, dass die Band wahrscheinlich sehr viel Zeit in die Kreation des neuen Albums gesteckt hat. Oder eben mehrere Lenze auf Eis gelegen hat. Dies ist aber bei den Franzosen von WARATTAH nicht der Fall, denn schon das konzentrierte Anhören von “Hatred And Strength“ zeigt, dass hier keinerlei Instrumentierungsstrukturen nach der Schnellschussmethode geformt wurden. Das Ganze ist anspruchsvoll, technisch hochwertig und fordert den Hörer durchaus.

Auch “Hatred And Strength“ klingt insgesamt recht eigenständig, wahrt also das sich schon auf dem Demo “Distorsion“ abzeichnende eigene Gesicht der Band und offenbart sicherlich den einen oder anderen beachtlichen Moment. Dennoch erscheint die Truppe weiterhin phasenweise in ihrer eigenen verschlüsselten Welt eingeschlossen, schließlich ist auch diese Platte weder etwas für Jedermann noch etwas für jede Gelegenheit. Das leuchtet logischerweise ein, wenn chaotisch genialer Wahnsinn wie MESHUGGAH oder STRAPPING YOUNG LAD hier Pate gestanden haben.

“Hatred And Strength“ macht sich also nicht gut zum Staubsaugen, Tanztee oder Katersonntag. Die Jungs fordern volle Aufmerksamkeit oder bestrafen es doppelt, denn lässt man sich nicht voll auf die Scheiblette ein, bleibt nichts hängen. Selbst wenn man sich WARATTAH völlig hingibt, ist es über weite Strecken schwierig, dem Album gänzlich zu folgen. Auch die zwar fülligen, aber gleichermaßen gewöhnungsbedürftigen Vocals liegen unter Garantie nicht jedem. So ist dieses Album handwerklich nicht nur solide, sondern phasenweise sogar etwas zu hoch gegriffen. Wer auf genannte Kapellen abfährt, der darf zumindest mal ein, zwei Öhrchen riskieren.

23.01.2012
Exit mobile version