„Doomed To Chaos“ ist der absolut treffende Titel für das Debüt von WAR POSSESSION, denn die Griechen knüppeln hier größtenteils dermaßen inbrünstig, als gäbe es kein Morgen. Und das opulente finstere Intro ist kaum verklungen, da bricht sich das Chaos auch schon seinen Weg…
WAR POSSESSION brettern mit Karacho ins Chaos
Gleich der Opener „Operation Neptune“ macht deutlich, WAR POSSESSION zocken ultraschweren Old School Death, unheimlich drückend serviert und passend garniert mit ordentlich Hall auf der tiefen Stimme. Das drückt einen schon gleich mal mächtig in den heimischen Sessel. Und gleich gehts weiter mit dem wilden Geprügel „God Of A Wicked Mind“, eine wüste Gewaltorgie, angenehm modrig. „Verdun Hell“ hingegen startet gemessen am sonstigen Tempo der Griechen recht gemäßigt. Es tut schon mal gut, wenn die Jungs geschwindigkeitstechnisch zwei Gänge runter schalten, denn dann entfalten die düsteren Melodien und Harmonien viel besser ihre hypnotische Wirkung. Ein gutes Beispiel hierfür ist auch das sehr gelungene Solo in „War Is The Father And King Of All“. Doch WAR POSSESSION verlieren sich leider doch immer wieder etwas im wüsten Gebolze und wirken dadurch manchmal eben doch etwas monoton. Warum zieht man das Midtempo denn nicht einfach mal einen kompletten Song durch? Würde sicher gut passen, denn Geschwindigkeit ist halt beileibe nicht alles. Aber was solls, jeder halt so seine Masche, und diese Jungs brettern scheinbar gerne mit vollem Karacho über den Hörer hinweg, durchaus brutal, aber nicht zu stumpf. Das erinnert dann doch immer wieder wohltuend an die grindige Frühphase von BOLT THROWER. Und wenn man sich Songtitel wie „The Sword Of Stalingrad“ anschaut, dann scheint man auch textlich auf den Spuren der britischen Legende zu wandeln. Das musikalische Schema von „Doomed To Chaos“ ändert sich wenn überhaupt, dann nur marginal. Einem ruhigeren Beginn lässt man meist Geknüppel folgen, Happy Death ist das definitiv nicht.
Auch diese Scheibe scheint direkt den frühern 90ern entsprungen zu sein. Es ist schon auffällig, dass viele Bands in letzter Zeit auf genau diese Periode setzen. Und von ein paar Kritteleien abgesehen hätten WAR POSSESSION mit „Doomed To Chaos“ auch damals wahrlich keine schlechte Figur gemacht. Die Griechen wirken wie ein junges Rennpferd, das einfach nicht länger still stehen oder langsam traben kann, es braucht einfach das Tempo. Doch wenn sie das jetzt noch lernen, könnte die Zukunft durchaus düster-rosig ausschauen.
Kommentare
Sag Deine Meinung!