Waning - Population Control

Review

Das erklärte Ziel von Black Metal ist es, eine finstere und bedrohliche Atmosphäre zu erzeugen. Die weniger einfallsreichen Vertreter dieser Stilrichtung bedienen sich zu diesem Zwecke altbewährter Mittel: martialisches, bis an die Zähne respektive mit Nagelkeulen oder Maschinengewehren bewaffnetes Auftreten, wütende Musik von bevorzugt hoher Geschwindigkeit und aggressivem Vibe.

WANING gehen hier etwas feingeistiger zu. „Population Control“, das finster betitelte Debütalbum der Schweden, präsentiert sich als besonders raffiniert in der Verbreitung ihrer trübsinnigen Botschaft. Nicht traditionsverhafteter Minimalismus bestimmt hier das Gesamtbild, es dominiert vielmehr die geschickte Harmonie der Gitarren, die sich für die prägenden Momente des Albums auszeichnen. Endlose, mäandernde Melodien schichten sich übereinander, Momente früher SHINING treffen auf die weniger chaotischen DEATHSPELL OMEGA und machen WANING zu einem vielversprechenden Newcomer im stetig wachsenden Genre modernen Black Metals. WANING haben ein Konzept, eine freudlose und boshafte Vision von der Zukunft, professionell und mit der nötigen Präzision zu eindringlichen Kompositionen verarbeitet.

Die gekonnte musikalische Federführung auf „Population Control“ hat aber leider nicht nur Vorteile. Durch die stetig fließenden, sich entwickelnden und steigernden Gitarrenläufe verliert die Saitenfraktion gelegentlich ihren Riffcharakter – Die wirklich einprägsamen Momente fehlen weitestgehend. Nichtsdestotrotz steckt in WANING das Potenzial, eine echte Größe in der Szene zu werden.

08.04.2009
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