Walls Of Jericho - The Bound Feed The Gagged
Review
Junge, Junge – ein ganz schöner Batzen Hartwurst, den die fünf Detroiter von WALLS OF JERICHO da rausgehauen haben. „The Bound Feed The Gagged“ ist das erste Album der Hardcore-Truppe, entstanden im Jahre 2000 und Ende 2007 erneut rausgehauen. Auf diesem kleinen (Gesamtlänge: 22 Minuten bei elf Songs), aber feinen Werk bietet die Band feinsten Hardcore mit weiblicher Stimme, noch mit weniger Metalcore-Einschlag als auf den beiden späteren Werken „All Hail The Dead“ (2004) und vor allem „With Devils Amongst Us All“ (2006).
Der Stil des Albums ist schnell beschrieben: immer voll auf die Fresse, meist schnell, nur ab und zu wird’s langsamer angegangen, selten ist’s melodisch – und wenn, dann nur durch Sängerin Candace Kucsulains Klargesang. Dabei müssen natürlich irgendwo Abstriche gemacht werden: Die CD ist zwar sehr kurz, doch schon in dieser kurzen Zeit fangen die durch den Stil arg beschränkten Songs gegen Ende an, eintönig zu sein. Das wird durch die wunderschöne Ballade „Angel“, die als vorletzter Song aus den Boxen schallt, zwar wieder relativiert und live im Pit funktioniert das Ganze natürlich königlich, aber trotz der – einzeln betrachtet – klasse Songs bleibt bei Genuss der Platte ein etwas herber Beigeschmack.
Ansonsten gibt es nicht viel zu meckern: Die Produktion ist ordentlich rau und fett (so würde ich das bei -core-Acts gerne öfter hören), die linkslastigen Texte sind wie gewohnt meist intelligent gestaltet und vor allem das kranke Gebelle von Frontdame Kucsulain geht so richtig in die Blutbahn.
Insgesamt ein Album im besseren Durchschnitt, mit Tendenz nach oben. Ich persönlich greife aber lieber zu den beiden späteren Alben.