Walkyrya - End Line

Was liegt bei einem Bandnamen wie WALKYRYA denn näher, als den „Walkürenritt“ von Richard Wagner als Intro für „End Line“ zu verwenden? Schließlich hat der ja laut MANOWAR auch den Heavy Metal erfunden. Und die müssen es ja schließlich wissen! Anhand dieser Tatsache und der simplen Feststellung, dass das Quartett aus Italien stammt, steht die Flugroute dieser Walküren fest. Südeuropäischer Power Metal der Kategorie „Kennt-außerhalb-von-Italien-fast-niemand“ ohne Überraschungen, der trotz des technisch soliden Grundgerüsts auch einige Mängel aufweist.

Nach einer holprigen Überleitung folgt gleich der erste eigene Song „Hard Over“, der eine lockere Mischung aus Power, Heavy Metal und Hard Rock darstellt, die neben den offensichtlichen Einflüssen von JUDAS PRIEST,SAXON und ACCEPT stellenweise auch an GRAVE DIGGER erinnert. Besonders die (verbessungswürdigen) Vocals von Vince Santopietro klingen stellenweise sehr nach Chris Boltendahl. Allerdings wirkt die Musik von WALKYRYA sehr hemdsärmlig: Neben den Riffs aus der Standard-Power-Metal-Mottenkiste und dem genreüblichen Songaufbau finden sich immer wieder Ideen, die mich zum Schmunzeln bringen. Seien es die liebenswert-dilettantischen Chöre in „Hard Over“, der Cowboy-und-Indianer-Apachengesang in „Kingcrow“ oder die italienischen Vocals bei „In Memoria“.

Objektiv gesehen sind WALKYRYA trotz einiger guter Ideen ziemlich durchschnittlich, mit Schwächen bei Gesang und Sound. Und obwohl die Band fast eine Steilvorlage für einen Veriss bietet ( das Cover Marke „sympathisch grottig“ oder die schauerliche Version von „Ace Of Spades“ bieten genug Potential), kann ich mich nicht dazu durchringen. Das mag vielleicht auch an der Tatsache liegen, das „End Line“ kostenlos heruntergeladen werden kann. Einem geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul, und für kurzfristigen Spaß taugt dieses Album allemal.