Walking With Strangers - Hardships

Review

Hardships sind nicht etwa harte Schiffe, auch wenn die Musik von WALKING WITH STRANGERS ähnlich vehement wie die Titanic ihrer Zeit auf einen Eisberg zusteuert, der sich Metalcore nennt, und an dem man sich leicht ein Leck fangen kann.

Nein: es geht um Not, um Elend, um Härte und Belastung. Denn obwohl die junge Band, die im übrigen aus Schweden kommt, in bekannten Fahrwassern unterwegs ist, schafft sie es doch, dem Genre ihren Stempel aufzudrücken und genug Raum für Emotionen zu lassen. Bestes Beispiel dafür wäre „Dead Hands“, das zwischen all dem vertrackten Mosh und Geshoute auch epische Zutaten beigemischt bekommen hat. Überhaupt gehen die fünf jungen Herren technisch sehr versiert vor und bieten dem breakdownverliebten wie anspruchsvollen Hörer ausreichend Identifikationsmöglichkeiten. Während auf klaren Gesang abgesehen von ein paar Chören vollkommen verzichtet wird, schreibt man diese eine Melodie groß. Verblüffend, wie gut es auf „Hardships“ gelingt, eingängige Riffs und Brutalität miteinander verschmelzen zu lassen. Track Nr 8 ist so einer, dessen Intro man sich immer und immer wieder anhören könnte. „A Diamond Amongst Stones“ verbindet alles, wofür WALKING WITH STRANGERS stehen: Detailverliebtheit, Durchschlagskraft und aggressive Umsetzung des Ganzen. Wären die Texte nicht ganz so simpel gehalten, das Englisch besser inszeniert, ein paar CleanVocals eingestreut worden .. ich hätte geschrieben: Ein Album ohne Schwächen.

Was bleibt also? Sieben Punkte mit Ausrufezeichen. ADEPT haben sie jedenfalls schon ‚mal im Kasten. Gruß gen Norden! Fette Scheibe.

22.11.2011
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