Waldgeflüster - Ruinen

Review

Galerie mit 13 Bildern: Waldgeflüster - Ragnarök Festival 2024

Vorweg: Diese Review wird relativ subjektiv, aber um Objektivität bemüht sein. Denn ich bin kein allzu großer WALDGEFLÜSTER-Fan – was in erster Linie daran liegt, dass ich kein allzu großer Fan von melancholisch-verschmustem, introvertiertem Atmo Black Metal bin. Nun manchen WALDGEFLÜSTER das, was sie machen wollen, natürlich ziemlich gut – es ist nur nicht meins. Meinetwegen darf gehatet werden.

„Ruinen“: Zwischen Heaviness und Kuschelrock

So, da das nun geklärt wäre: „Ruinen“ heißt das vierte Album der Band, und das überrascht mich, der ich lustlos an das Album herangehe, mit einem heftigen, weitestgehend schleppenden Opener namens „Weltenwanderer“. Der Song klingt härter als bekannt, und dennoch klingt es nach WALDGEFLÜSTER, wie man sie kennt, denn im Mittelteil lässt es sich die Band nicht nehmen, typische Trademarks wie die weinende Leadgitarre oder den Klargesang herauszuholen. Trotzdem, „Weltenwanderer“ ist heavier als erwartet und macht Lust auf mehr.

Doch schon „Trümmerfestung“ zer-, ähm, -trümmert diesen Eindruck, denn der Song vereint alles, was ich an dieser Band nicht mag: ausladende, verspielte Kompositionen, viiiieeeel Melancholie und Kuschelrock-Black-Metal, und nichts davon kommt auf den Punkt. Zum Glück folgt „Und immer wieder Schnee“, das erstens in Sachen Tempo und Härte wieder zupackt und zweitens einen Refrain hat, der wirklich unter die Haut geht. In „Ruinenfelder“ gibt es wieder Gekuschel, aber nur sechs Minuten lang und instrumental – das geht noch. „Graustufen Novembertage“ erinnert (mich Unwissenden) mit seiner hoffnungslos-getragenen Depression ein wenig an die besten Momente des FÄULNIS-Albums „Gehirn zwischen Wahn und Sinn“, aber im WALDGEFLÜSTER-Gewand. Trotzdem, obwohl es hier viel Melancholie gibt – ein eindringlicher Song! „Aschephönix“ startet anschließend mit schwedischer Melo-Black-Raserei, bevor der Song wieder ins schleppende Midtempo übergeht und in der zweiten Hälfte viel Akustikgitarre und Hall ins Spiel bringt. Das rabiate Ende versöhnt. Und dann wäre da noch das fünfeinhalbminütige Akustikstück „Susitaival“ zum Schluss, das als Outro mit leichtem Lagerfeuer-Flair durchaus in Ordnung geht.

Fans von WALDGEFLÜSTER werden das Album besser finden

Sorry, ich bleibe dabei: nicht mein Stil, nicht meine Band. Die Band kommt mir zu oft nicht zum Punkt und wälzt sich zu lange in repetetiver Melancholie – ja, Höhepunkte inklusive. Trotzdem sind WALDGEFLÜSTER natürlich, objektiv betrachtet, für viele Leute eine Überband – wie ja zum Beispiel der Kollege Gabriel in seiner Review zu „Meine Fesseln“ gezeigt hat. Und klar: WALDGEFLÜSTER erreichen ihr Ziel und preschen noch darüber hinaus. Fans der Band werden „Ruinen“ lieben. Kompromissvorschlag: Von mir persönlich, höchst subjektiv, bekäme die Platte sechs Punkte, objektiv hätte sie sicherlich acht verdient. Warum nicht mit sieben Punkten in der Mitte treffen?

Hier präsentiert euch metal.de den Stream der Single „Weltenwanderer“.

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12.10.2016

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18 Kommentare zu Waldgeflüster - Ruinen

  1. Oli sagt:

    Warum reviewst du die Scheibe, wenn du die Band nicht dein Fall ist? Das muss natürlich net zwangsläufig gegeben sein, aber du erwähnst ja schon äuffällig häufig das dies nicht dein Bier ist.

    1. Stephan Møller sagt:

      Na, kann halt nicht immer ein Wunschkonzert sein, wer hier was rezensiert, so schön das auch wäre.

    2. antiWelt sagt:

      Ist mir lieber als hier ständig unkritische 9/10 Reviews von Fans zu lesen.

      1. SG sagt:

        Ich find die 10/10 hier auch etwas inflationär benutzt.

  2. Oli sagt:

    Jo dacht ich mir.
    Wenn ihr noch Unterstützung braucht, könnt ihr euch gern melden.
    Ich schreib seit ner Weile Reviews.

    1. Stephan Møller sagt:

      Gute Schreiber suchen wir immer. 🙂 Einfach eine (informelle) Bewerbung mit zwei, drei Probetexten an contact(at)metal.de.

      1. Oli sagt:

        Geht klar!

    2. Doktor von Pain sagt:

      Hoffentlich beachtest du in den Reviews die Rechtschreibung mehr als in deinen Kommentaren.

      1. karl arsch sagt:

        haubtßache di rächtschreibunk stimt.

        egal ob die review ansich totaler schwachsinn ist… (siehe oben)…

  3. Doktor von Pain sagt:

    Um das Review an dieser Stelle geht’s dabei auch gar nicht, Karl. Das wüsstest du, wenn du den Kommentarverlauf verfolgt hättest.

    1. Doktor von Pain sagt:

      Davon abgesehen sind natürlich Inhalt UND Rechtschreibung gleichermaßen wichtig, wenn man Reviewes schreibt.

      1. Miro sagt:

        seit wann das denn? 😀

  4. Doktor von Pain sagt:

    Seit es Reviews gibt, würde ich sagen.

    1. antiWelt sagt:

      Das kommt für mich auf den Grad der Professionalität an. Bei irgendwelchen Leuten die das zum Spaß machen, würde ich immer Inhalt weit über Rechtschreibung setzen.

      1. Doktor von Pain sagt:

        Da muss man auch definieren, bis wohin der Bereich „nur zum Spaß“ geht. Sagen wir mal, jemand schreibt Rezensionen bei Amazon, dann macht er das nur so zum Spaß. Aber auf einer Seite wie metal.de erwarte ich schon mehr Professionalität – da müssen dann Inhalt UND Rechtschreibung bei den Rezis stimmen. So viel kann man ja wohl schon verlangen, das betrachte ich für selbstverständlich.

      2. Sane sagt:

        Weiss nicht was es da überhaupt zu diskutieren gibt.
        Rechtschreibung und Inhalt sollten meiner Meinung nach immer und überall gleich wichtig sein..
        Ist nun mal ein Zeichen von Bildung.
        Spätestens wenn jemand fürs schreiben bezahlt wird sollte ers auch fehlerfrei können ,sonst lass ich mich demnächst als profisurfer oder pferdedompteur bezahlen.

      3. antiWelt sagt:

        Nichts gegen dich Sane, aber du, und ich sicher auch, machen auch genug Rechtschreibfehler, die auf den ersten Blick gar nicht auffallen. Es sollte schon alles klar verständlich, sein aber ich werde sicher keinen Text auf Kommasetzungsfehler und fehlende Großschreibung bei Substantivierung kontrollieren um mich dann hier in den Kommentaren darüber auszulassen.

        @Doktor von Pain metal.de sollte als größtes deutschsprachiges Online-Magazin im Bereich Metal schon einen gewissen Qualitätsanspruch haben, da gebe ich dir vollkommen recht. Ich weiß nicht inwiefern das Ganze hier vergütet wird oder ob überhaupt, aber mit dem Erhalt von Rezensionskopien erreicht es für mich schon ein eher professionelles Level. Mir ging es eher um deine allgemeine Formulierung und dass mir bei Leuten, die das Album selbst gekauft haben, und es mir nur näher bringen wollen oder auch nicht, der Inhalt viel wichtiger wäre als die Rechtschreibung.

    2. Sane sagt:

      Deshalb ist auch dein Komma falsch gesetzt 😉
      Flüchtigkeitsfehler können natürlich ab und zu passieren,aber es sollte schon differenziert werden ob da ein Rezensent oder irgendein Hansel wie wir sich vertippt.
      Ausserdem liegt die Betonung auf ab und zu.
      Die Redakteure hier werden, wenn ich das richtig verstanden habe,zwar schlecht bezahlt, aber bezahlt.
      Morgens ne Scheibe Toast, abends ein karlskrone edelpils 🙂 😉