Bei WAKING THE SLEEPING BEAR handelt es sich um eine junge Band aus unserem Nachbarland Frankreich. Beeindruckend hierbei ist, dass die jungen Musiker ihre neue Platte „Porno Future“ komplett selbst produziert haben.
„Porno Future“: Ist das noch Metal?
Dass der Sound von WAKING THE SLEEPING BEAR äußert individuell ist, lässt sich nicht abstreiten. Die Band mischt eine Vielfalt von Genres: Von Nu-Metal, über Rap-Core bis Industrial ist alles dabei. Sie fusionieren Teile verschiedener Welten und erzeugen so ihren ganz persönlichen Klang. Dies ist auf der einen Seite sehr lobenswert, da die Band so definitiv aus der Masse heraussticht. Jedoch könnte das Hören von “Porno Future“ mit einer musikalischen Achterbahnfahrt verglichen werden. Die Band selbst sagt, dass sie sich von Künstlern wie HACKTIVIST, MASS HYSTERIA und SMASH HIT COMBO beeinflussen lassen.
“Porno Future“: Irgendwo zwischen Rap, Metal und Indie
“Porno Future“ startet direkt mit einer Überraschung. Der Song “Protase (Punks not dead)“ leitet mit Dschungel-Geräuschen und halligen Kongos in das Album ein. In der Mitte des Songs folgt dann der stilistische Bruch, denn auf einmal werden die tropischen Klänge durch harte Gitarren und Shouts unterbrochen.
“Caryocinèse“ ist ein weiterer Hingucker (bzw. Hinhörer), denn hier mischen sich abendländische Gitarrenklänge mit modernen Metal-Elementen. Diese Kombination wirkt jedoch schnell überfordernd. Generell ist das Songwriting in vielen Tracks unstrukturiert. Auch wenn der Versuch einer einzigartigen musikalischen Fusion sehr lobenswert ist, geht es in “Porno Future“ doch zu sehr hoch und runter.
Mehr Nu-Metal-Spirit, bitte!
Ein Aspekt der wirklich positiv auffällt ist, dass die Songs häufig nahtlos ineinander übergehen. So bringt WAKING THE SLEEPING BEAR wieder mehr Harmonie in das Hörerlebnis. “Delenda“ ist ein Song, von denen das Album mehr hätte vertragen können. Die simplen, aber heavy Gitarren erinnern an Bands wie LIMP BIZKIT. Hier wird der Nu- Metal-Spirit endlich so richtig zum Leben erweckt. Die französischen Vocals stechen in diesem Song zum ersten Mal positiv hervor. Gerade beim Rappen ist der Klang der Sprache ein wahrer Vorteil und lässt jeden Song einzigartig klingen. Der Sänger sollte allerdings generell noch an seinen Clean-Vocals arbeiten, denn die Rap-Vocals sind auf einem ganz anderem Niveau.
WAKING THE SLEEPING BEAR: Die französische Fusion
WAKING THE SLEEPING BEAR liefern mit “Porno Future“ eine gewagte Platte ab. Sie trauen sich das, was sich viele andere Bands nicht trauen würden. Sie experimentieren mit jeglichen Genres und schaffen so wirklich individuell klingende Songs. Diese wirken jedoch als Kombination auf dem Album nicht ausgereift und zusammengewürfelt. Da ist definitiv noch Luft nach oben, aber die Jungs sollten auf jeden Fall dran bleiben!
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