Wackor - Uncommon Ground

Review

Trotz ihrer mittlerweile mehr als zehnjährigen Existenz hat es die Band WACKOR zumindest hierzulande erst zu zwei Veröffentlichungen gebracht – inklusive vorliegenden Albums. Ob diese spärliche Versorgung mit Lebenszeichen in ihrer für Metal-Verhältnisse recht exotischen Herkunft Ungarn ihren Grund findet, sei mal dahingestellt. WACKOR scheinen zumindest vom musikalischen Aspekt keineswegs eine so große Randerscheinung zu sein, auch wenn die ersten Eindrücke, die man erhält (das eher belanglose Artwork der Scheibe, eine seit zwei Jahren nicht aktualisierte Homepage und einen MySpace-Account mit bedauerlich wenigen Infos) zunächst eine andere Sprache sprechen.

Hat man „Uncommon Ground“ aber erstmal im Player, offenbaren sich dem Hörer zahlreiche Ansätze erstklassigen Songwritings – und überzeugender Umsetzung. Geboten wird groovebetonter, leicht antegthrashter Metal, der sich ein wenig an Bands wie GURD oder CATARACT orientiert, wobei der Gesang auffällig melodischer ausgefallen ist – und die Produktion durchaus ein wenig mehr Punch vertragen könnte. Davon abgesehen haben WACKOR aber einige durchaus mitreißende Songs am Start, das gilt für den Opener „Beyond“ genauso wie für „Somebody’s Nobody“ und meinen persönlichen Favoriten „Just This“. Die Gesangsmelodien klingen stets leicht bedrohlich und überschreiten nie eine gewisse Drehzahl, so dass die Basis der Nummern die rauen und kantigen Gitarrenriffs bleiben. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass die Osteuropäer aus ihrem Sound noch eine ganze Menge mehr rausholen könnten, wenn sie, wie die das etwa bei „Rancor“ in Ansätzen tun, gewisse Experimente im Gesang, die sich in Richtung futuristischer Einsprengsel bewegen, mit einbinden würden.

So bleibt jedoch insgesamt ein immer noch sehr hörenswertes Album übrig, dem man zwar seine etwas außerhalb der Aufmerksamkeits-Grenzen liegende Herkunft ein wenig anhört, dem man jedoch nicht den Vorwurf machen kann, in zu kleinen Schritten aus großer Ferne hinterherzuhinken.

Wer seine Metal-Songs groovig und crunchy mag und sich vielleicht zudem immer über ein paar hartmetallische Wortmeldungen aus dem östlichen europäischen Ausland freut, sollte die Band auf jeden Fall mal antesten.

10.02.2009
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