Vyre - The Initial Frontier Pt. 2

Review

Galerie mit 6 Bildern: Vyre - Culthe Fest 2018 - Münster

Manchmal dauert es einfach länger. Das zweite VYRE Album „The Initial Frontier Pt. 2“, von dessen ersten Teil ich schon hin und weg war, hätte eigentlich in der ersten Hälfte von 2014 veröffentlicht werden sollen. Daraus wurde Spätherbst, inzwischen sind wir schon im Winter angelangt. Aber das Warten hat sich gelohnt, wie ich schon vorab beim Reinhören in die frischen Songs in unserem Listening-Session-Bericht feststellen durfte. Die VYRE Saga geht weiter!

Nun nehmen uns also die ehemaligen (G)EIS(T)-Mitglieder KG Cypher, Hedrykk und Zyan sowie deren restliche Mannschaft mit „The Initial Frontier Pt. 2“ und dem darauf enthaltenen interstellaren Science-Fiction-Avantgarde-Black-Metal wieder auf eine Reise in ferne Galaxien. Auch das zweite Werk dieser sehr kreativen Truppe ist sehr abwechslungsreich und progressiv angelegt. VYRE zelebrieren eine Mischung aus harschem aber melodischem Black Metal, epischem und komplexem Progressive Metal und futuristischem Post Metal bis Ambient, eingebettet in überlange Songs. Dazu gehören sägende Gitarren, griffiges Stakkato-Riffing und rasende Blast Beats, spacige Gitarren, mal sphärische, mal verstörende Keyboards, feine Melodien, klarer Gesang, Chöre, kraftvoll grimmiger Kreischgesang. Ein Schuss Psychedelic noch, etwas rockiger Black’n’Roll, Streicher, Tempo von schleppend doomig bis hin zur puren Raserei, dynamisch von ruhig relaxt bis zum vehement lauten Black-Metal-Sturm. Innerhalb der  intelligent strukturierten Stücke passiert einfach mehr, als manch andere Band auf einem ganzen Album hinbekommt, dabei wird Atmosphäre bei VYRE ganz groß geschrieben. Das alles und noch mehr findet man auf „The Initial Frontier Pt. 2“. Was die einzelnen Stücke anbelangt verweise ich an dieser Stelle auf den Listening-Session-Bericht. Hervorheben möchte ich hier lediglich „For Carl“, ein überaus kontrastreiches rein instrumentales Stück mit vielen ineinander fließenden Wechseln, von orchestralem Science-Fiction-Soundtrack über Black Metal, Progressive Rock bis hin zu Ambient.

Das ist schon ein sehr charakteristischer Mix, den VYRE da zelebrieren. Immer wieder brechen die innovativen Musiker aus dem engen Korsett des Black Metals, scheren sich nicht um altbackene Konventionen, um ihrer Vision zu folgen. Das ausschweifende, anspruchsvolle und fordernde „The Initial Frontier Pt. 2“ bietet erneut viel Unerwartetes, Kontrast, Abwechslung, Dynamik, Komplexität, Atmosphäre. Ein abgefahrener, vielseitiger, hochmelodischer und spannender Trip in den Klangkosmos von VYRE.

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23.11.2014

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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