Vreid - V

Review

Galerie mit 21 Bildern: Vreid - Tons Of Rock 2019

Zwei Jahre nach dem Release ihres letzten, hoch gelobten Albums “Milorg” melden sich die vier Norweger von VREID mit ihrem fünften Werk, schlicht “V” betitelt, zurück und wagen sich darauf ganz klar zurück zu ihren Wurzeln, legen zugleich jedoch eine ordentliche Portion frische Einflüsse und Ideen bei. Sehr simples, aber wirkungsvolles, atmosphärisches Midtempo-Riffing bildet den Kern der neun Kompositionen, darüber legen sich Sture Dingsøyrs raue, markante Screams, die auf “V” wieder 90er-Black Metal-typisch dreckig und gekrächzt daher kommen. Erstmalig integrieren die Norweger sogar cleane Vocals in einige Titel. Ansonsten bietet dieses Album jedoch wenig Gelegenheit zum Verallgemeinern, denn VREID variieren Stimmung, Tempo, Rhythmus und auch Charakter der einzelnen Titeln enorm, meiner Meinung nach etwas zu sehr und streckenweise sogar zwanghaft, worunter die Homogenität des Albums als Ganzes leidet. Rotzige, straighte, VREID-typische Black’N’Roll-Passagen treffen auf melancholisch rockige Zwischenparts, die streckenweise fast schon gen Post Rock weisen, brettharte Thrash-Riffs und fiese Black Metal-Ausbrüche werden von verspielten 80er-Heavy Metal-Soli umgarnt. Eine düstere, ergreifende Grundstimmung geht den Titeln glücklicherweise nie ab, so liefern VREID dem Hörer zumindest einen dicken roten Faden, der sich ununterbrochen durch das ganze Album zieht.

“V” ist anders, besser lässt sich dieses Album kaum beschreiben. VREID greifen wieder auf viele Elemente ihrer ersten Alben zurück, besonders auf Stilmittel wie Simplizität und Wiederholungen wird großer Wert gelegt, und gehen etwas weniger direkt und intensiv zu Werke als bei “I Krig” und “Milorg”. Zugleich setzen die Norweger auf geradezu progressive, schwer greifbare Strukturen und die Kombination von Einflüssen, die schlichtweg schwer zu kombinieren sind. An diesem Anspruch scheitern VREID zwar nicht, bei den einzelnen Titeln gelingt ihnen diese Melange sogar überraschend gut, “V” als Ganzes allerdings wirkt etwas zerstückelt und einfach uneins.

03.02.2011

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2 Kommentare zu Vreid - V

  1. stendahl sagt:

    Na warte… da kommt noch eine andere Bewertung:)

  2. stendahl sagt:

    Um die mal aus dem ganzen Reviewwirrwarr der letzten Wochen hervorzuheben und vor die ganzen Achter ohne Steuermann zu plazieren, gibts eine 9. VREID sind wieder kratziger, wilder, rauer geworden. Die Soli sitzen (das im Opener oder im Finale!) die Breaks sind garstig, die Arrangements kratzbürstig; auch Moderne ist präsent. Wie sollte es auch anders sein, die Spitfires und Hurricanes verstanden keinen Spass, wenn es Focke Wulf und 109er hagelte. Und natürlich, es ist kein Lagerfeueralbum… 8,5!

    9/10