Obwohl das durchschnittliche Alter der Mannheimer NuMetaller gerade mal 24 Jahre beträgt sind sie bereits seit mehreren Jahren eine etablierte Größe in der Szene.
Mit Supportshows für E-TOWN CONCRETE, 4LYN, WALLS OF JERICHO und sogar die bajuwarischen Kollegen EMIL BULLS konnten die Männer Fans und Kritiker gleichermaßen überzeugen. Und das versuchen sie jetzt auch auf ganz breiter Ebene mit ihrem zweiten Album “No Time For Second Thoughts“.
Trotz deutlicher Affinität zu den oben genannten Bands kleben VP-1 nicht sklavisch am NuMetal-Sound. Stattdessen kombinieren sie brachialen und doch sehr präzisen Metal mit Hardcoreeinflüssen, unerwarteten Tempiwechseln und immer wieder eingängigen, melodischen Refrains.
Obwohl diese Refrains angenehme Abwechslung und angebrachte Verschnaufpausen beim Moshen ermöglichen, sind sie auch der Schwachpunkt des Albums. Mikromann Markus Mantei zeigt beim Brüllen keinerlei Schwächen- aber melodiöses Singen ist leider nicht seine Stärke. Hier ist ihm die Mühe beim Treffen und Halten einzelner Töne teilweise deutlich anzuhören; hinzu kommt teils unnötig quengeliger Pathos.
Zu den sieben regulären Titeln der Platte spendieren die Badener noch drei Bonustracks, die mir persönlich am besten gefallen. Eingestreute Scratches erinnern hier an CLAWFINGER, viele Gitarrenparts erinnern an SEPULTURA und der manchmal verstört wirkende, sehr emotionale Gesang überzeugt in untheatralischer Schlichtheit. Ein bisschen schade, dass nicht das ganze Ding in diesem Ton gehalten ist.
Trotz meiner Kritik ist “No Time For Second Thoughts“ vermutlich das letzte, was wir von VP-1 in Eigenregie hören. Es ist eine Frage der Zeit, dass große Labels an die Jungs herantreten und sie bundes- oder gar europaweit vermarkten.
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