Vorna - Ajastaika

Review

Ihren Namen hat die finnische Band VORNA von einem Protagonisten aus der karelischen Volkserzählung adaptiert – dieser war groß und dunkelhaarig, raffiniert mit seinem Bogen und grausam. Eigentlich der perfekte Bandname, denn VORNA spielen auf ihrem Debütalbum „Ajastaika“ nicht nur harschen Black Metal, sondern vermischen diesen auch mit zahlreichen Folkeinflüssen. Daneben fährt das Sextett aber auch eine ganze Keyboardarmada auf und verarbeitet sinfonische Elemente, und spätestens jetzt muss angemerkt werden, dass sich VORNA damit ein wenig zwischen die Stühle setzen.

Nicht dass es unmöglich wäre, aus diesen Zutaten ein spannendes Album zu stricken, aber „Ajastaika“ wirkt bisweilen etwas ziellos: Für Folkmetal sind die Songs nicht melodiös, für sinfonischen Black Metal nicht erhaben genug – und oftmals fehlen einfach die großen Spannungsbögen. Gerade in der ersten Albumhälfte plätschern die Songs ziemlich vor sich hin. Nicht schlecht und schon gar nicht schlecht gemacht, aber es fehlen doch die ganz großen Momente, von komplett starken Songs einmal abgesehen. Darauf muss man schließlich fast eine halbe Stunde warten, wenn VORNA mit „Pakanaveri“ und „Ikuiseen Iltaan“ Eingängigkeit und songschreiberische Stringenz für sich entdecken. Und bei „Kuolevan Maan Kulkija“ verbindet die Band nach harschem Beginn dann doch noch Erhabenheit mit einem wunderschönen melancholisch-folkigen Part, was an alte THROES OF DAWN erinnert (und eine Auszeichnung ist).

Somit ist „Ajastaika“ doch noch ein respektables Album geworden: gut hörbar, und man merkt, dass die Band viel Arbeit in die Songs investiert hat – dabei nur ab und zu den roten Faden verloren hat. Dazu kommt ein wirklich guter und transparenter Sound, der den Keyboards zwar ziemlich viel Raum lässt (häufig sogar zu viel – dann wirken die Arrangements einfach sehr plakativ), aber die schwarzmetallische Raserei ebenfalls gut abbildet. Insgesamt kein Volltreffer, aber wenn die Band ein wenig an den Arrangements feilt, dürfte beim nächsten Mal noch mehr drin sein.

14.10.2013

- Dreaming in Red -

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