Andy LaRoque (Ex-DEATH, KING DIAMOND)? Mike Smith (Ex-SUFFOCATION)? Tony Choy (ATHEIST)? Adrie Kloostervard (SINISTER)? James Murphy (Ex-TESTAMENT, Ex-DEATH)? Die Liste der regulären Musiker und Gäste auf dem Debütalbum „In Death“ der Amerikaner VORACIOUS SCOURGE liest sich ein wenig wie das Who-is-who der Death-Metal-Szene. Erwartungen sind also definitiv schon einmal geweckt. Können diese aber auch übertroffen oder zumindest erfüllt werden?
Voracious Scourge – Old-School plus Frickelei
Soundtechnisch ist der Death Metal der Gruppe irgendwo zwischen Old-School-Vibes der Florida-Schule, technischem Gehacke und melodiösen Parts, die auch bei den späteren DEATH nicht fehl am Platz gewesen wären.
Nach dem Intro „Retribution Of The Damned“ gibt es gleich mit „Heaven’s Scorched“ die Axt ins Gesicht. „Defleshed Messiah“ und „Mental Enslavement“ mörteln ganz nett umher und sind stellenweise groovig, bleiben aber zu unspektakulär. Aufhorchen lassen dann schon eher die melodischen Ausklänge wie im Titeltrack oder „Harbinger Of Our Own Demise“ etwa. Allein, auf den Status der anderen Haus-und-Hof-Bands der genannten Musiker erhebt sich „In Death“ dadurch noch nicht. Dazu befindet sich hier zu viel Stangenware, dass dem hässlichen Attribut „ganz nett“ leider nicht häufig genug entkommen kann. Als hätte ich nicht bereits oft genug DEATH erwähnt, gibt’s hier glatt ein Cover von „Born Dead“, das sich hervorragend mit eingliedert, oben drauf.
„In Death“ ist ein Trip auf der Memory-Lane des Death Metals
Ein klein wenig ist das Hören von „In Death“ schon wie die Route 66(6) durch die Death-Metal-Landschaft zu fahren… Primitiverer und aggressiver Florida-Death, aber auch die technischen Leads späterer DEATH treffen auf eine heute zeitgemäße, sehr druckvolle Produktion, von allem wird etwas am Straßenrand aufgegabelt. Dabei liefern VORACIOUS SCOURGE routinierten, grundsoliden Todesstahl, der bei solch einer Namensliste aber auch zu erwarten ist. Als Allstar-Projekt ähnlich zu etwa BLOODBATH sind VORACIOUS SCOURGE auf einem guten Pfad, bleiben aber deutlich unter ihrem möglich bleibenden Potential, auch wegen fehlender Hits oder besonders griffigen Songs. Fans oder absolute Fanatiker dieser Richtung Death Metal legen vielleicht bis zu zwei Punkte drauf und erfreuen sich an einem guten Genrewerk. Leute die schon fast alles auf dem Gebiet abgegrast haben, brauchen auch „In Death“ nicht zwingend im Plattenschrank haben.
Kann mir nicht helfen, klingt irgendwie ziemlich brav. Death Metal zur Teestunde. :))