Voodoo Six - First Hit For Free

Review

„Hier ist die Weisheit. Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres, denn es ist eines Menschen Zahl; und seine Zahl ist 666.“ So steht es in der Bibel, in der Offenbarung des Johannes. Die 666 ist also die Zahl des Tieres, des Antichristen; die Teufelszahl. Dass auch die Ziffer Sechs alleine schon die Zahl des Teufels sein kann, dürfte den wenigsten bekannt sein. Im Voodoo-Tarot ist die sechste Karte die des Teufels. Dessen bewusst waren sich auch VOODOO SIX – was den Namen erklärt. Tatsächlich handelt es sich nicht um ein Sixtett, sondern ein Quintett. Allerdings, ganz in TENACIOUS-D-Tradition: Der Teufel, der rockt bei VOODOO SIX ganz gewaltig und bringt nicht nur den Subwoofer zum Beben.

„First Hit For Free“ hat eine Geschichte. Es ist irgendwie gleichsam Debüt- und zweites Studioalbum der Band. 2006 erschien ihr Debüt „Feed My Soul“, wurde allerdings so schlecht promotet, dass es ziemlich unterging und die verdiente Anerkennung – obwohl die Band vorher schon im Vorprogramm von z.B. IRON MAIDEN gespielt hat – nie erhielt. Nun haben Locomotive Records sich der Band angenommen; „First Hit For Free“ ist „Feed My Soul“ in neuer Verpackung. Der erste Song, die Single „Faith“, ist neu hinzugekommen. Das Album wurde neu verpackt, und mit einem neuen Sound von keinem geringeren als Mike Fraser (AC/DC, AEROSMITH, GUNS N‘ ROSES, METALLICA) veredelt. Herausgekommen ist eine wahre Hard-Rock-Granate, die die Erkenntnis mit sich bringt: Dieses Re-Release war angebracht, notwendig.
VOODOO SIX machen zwar nichts neues, dafür machen sie das, was sie machen, auf ihre Art und Weise. Die Nummern sind primär in drei Kategorien zu unterteilen: einmal wären da die sehr straigthten Hard-Rock-Tracks, die geradlinig und direkt sind, bluesige Rocknummern mit angezogenem Tempo und zu guter Letzt auch Balladen, derer sich auf dem Album immerhin gleich zwei finden. Die Instrumentalarbeit ist präzise und man konstatiert: Die Jungs wissen genau, was sie da tun. Dabei gelingt der Band ein Kunststück: sie wirken technisch astrein, dabei aber gefühlvoll, authentisch, einfach rockend. Einen großen Teil dazu trägt die gelungene Produktion bei: der Sound hat Kraft, ist druckvoll, klar und differenziert, dabei aber herrlich bissig und rau.Genau der Sound, den ein Album wie „First Hit For Free“ braucht. So einer Produktion sagt man für gewöhnlich nach, dass sie einfach Eier habe.
Vergleiche lassen sich primär mit Rockkapellen wie den grandiosen SOUNDGARDEN, stückweise auch dem guten alten ZEPPELIN. Auch an einige Metalgrößen werden hier und da Erinnerungen wach. So zum Beispiel – ach, wie naheliegend – IRON MAIDEN, oder auch METAL CHURCH.

Wer auf eine deftige Rockscheibe, die kräftig in den Arsch tritt, kein Auge trocken und vor allem niemanden ruhig sitzen lässt, steht, der kommt an „First Hit For Free“ nur schwer vorbei. So er es doch tut, verpasst er einiges. Nach so viel Lobhudelei kann abschließend konsequenterweise nur eins folgen: Die starke Kaufempfehlung. Mit ihrem „Debüt“ haben VOODOO SIX allen schon mal klar gemacht, wo es langgeht. Zum ganz großen Wurf fehlt nicht mehr viel und, wer weiß, vielleicht wird die Band ja das nächste große Ding.

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15.10.2008

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