Voodoo Kiss - Feel The Curse

Review

Es gibt Bands, die verschwinden für Jahre in der Versenkung und kehren dann mit einer solchen Wucht zurück, dass man unweigerlich ins Staunen gerät. VOODOO KISS ist so eine Band. Gegründet von Achim Ostertag, der auch als Gründer des SUMMER BREEZE Festivals bekannt ist, hatte die Band Mitte der 90er-Jahre ihre ersten Auftritte. Doch während das SUMMER BREEZE zu einer Institution im Metal-Universum heranwuchs, zog sich Achims Band VOODOO KISS bald zurück und verschwand von der Bildfläche. Bis 2022, als die ursprünglichen Mitglieder, angestachelt von Nostalgie und einem ungebrochenen Enthusiasmus für Heavy Metal, wieder zusammenfanden. Das Comeback ist mehr als nur ein nostalgischer Ausflug – es ist ein Aufbruch in eine neue Ära. Und nun, im Jahr 2024, melden sich VOODOO KISS mit ihrem neuesten Album „Feel The Curse“ zurück und setzen dem Ganzen die Krone auf.

Schon beim ersten Durchlauf von „Feel The Curse“ wird klar: VOODOO KISS haben nichts von ihrer Energie eingebüßt. Im Gegenteil, die lange Pause scheint der Band eine Frische und Entschlossenheit verliehen zu haben, die man selten bei „Rückkehrern“ sieht. Der Opener und Titeltrack „Feel The Curse“ legt sofort die Marschrichtung fest: Messerscharfe Riffs, ein treibendes Schlagzeug und eine Gesangsperformance, die mit ihrer puren Kraft überzeugt. Das erinnert an die besten Zeiten des Heavy Metal, nur eben angereichert mit einer zeitgemäßen Produktion, die den Sound der Band ins Hier und Jetzt transportiert.

Pause tut gut – VOODOO KISS starten durch

Es ist bewundernswert, wie es VOODOO KISS gelingt, ihren Sound frisch und unverbraucht klingen zu lassen, ohne dabei ihre Wurzeln zu verleugnen. „Spellbound By Her Eyes“ bietet eine düstere Romantik, die an frühe Iron Maiden erinnert, während „Angel Demon“ mit seiner düsteren Dramatik und ergreifenden Meolien besticht. Dabei schaffen es die Bandmitglieder, insbesondere die Neuzugänge Steffi Stuber und Gerrit Mutz, den Songs eine eigene Note zu verleihen, die sich perfekt in das Gesamtbild der Band einfügt.

Was „Feel The Curse“ jedoch besonders macht, ist die Balance zwischen klassischem Metal und modernen Einflüssen. VOODOO KISS klingen niemals altbacken, sondern schaffen es, die Essenz des Heavy Metal der 80er Jahre in die heutige Zeit zu transportieren. Das zeigt sich eindrucksvoll in Tracks wie „On Wings Of Serpent Dreams“, der mit hymnenhaften Vibes das Herz eines jeden Metal-Fans höherschlagen lässt, oder dem abschließenden „Dead Without A Grave“, das einen gar rotzigen Spirit aufleben lässt.

Eine Geschichte, die erzählt werden will

Es sind nicht nur die musikalischen Qualitäten, die „Feel The Curse“ auszeichnen. Die Band schafft es auch, eine spannende Geschichte zu erzählen, die das Album zu einem Konzeptwerk macht. Frontmann Gerrit Mutz führt uns durch die düstere Welt von Dr. Evil, einer Figur, die auf der Suche nach einem Herz für seine geliebte Kreatur allerlei okkulte Rituale vollzieht – natürlich mit fatalem Ausgang. Diese erzählerische Ebene verleiht dem Album zusätzliche Tiefe und zeigt, dass VOODOO KISS weit mehr zu bieten haben als nur harte Riffs und eingängige Melodien.

Insgesamt ist „Feel The Curse“ ein kraftvolles und gelungenes Album, das VOODOO KISS endgültig zurück auf die Metal-Landkarte bringt. Die Band zeigt, dass sie auch nach fast drei Jahrzehnten nichts von ihrer Leidenschaft für Heavy Metal verloren hat und es versteht, die Musik, die sie lieben, mit einem frischen und packenden Sound zu interpretieren. Wer auf melodischen, kraftvollen Metal steht, wird an „Feel The Curse“ seine helle Freude haben. Ein starkes Stück Metal, das sowohl alte Fans begeistert als auch neue Anhänger gewinnen wird.

23.08.2024
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