Voodoo Circle - Hail To The King

Review

VOODOO CIRCLE wurde 2008 von dem ehemaligen PRIMAL-FEAR-Gitarristen Alex Beyrodt gegründet. Beyrodt will mit dem Projekt seine musikalischen Einflüsse wie RAINBOW, WHITESNAKE, DEEP PURPLE oder YNGWIE MALMSTEEN huldigen. 2024 ist es Zeit für den Nachfolger von „Locked & Loaded“. „Hail To The King“ weist aber eine Besonderheit auf: zwei Stücke stammen aus der Feder des ehemaligen RAINBOW-Keyboarders Tony Carey.

„Hail To The King“ huldigt die Hard-Rock-Größen

Die Aufsplittung von PRIMAL FEAR hinterlässt auch Spuren bei VOODOO CIRCLE. Der langjährige Bassist Mat Sinner wurde durch den PRIMAL-FEAR-Aushilfsbassisten Alex Jansen ersetzt. Sänger David Readman (PINK CREAM 69, ex. ADAGIO, ex. TANK, ex. ALMANAC) und Markus Kullmann am Drumset vervollständigen das Lineup.

Der Auftakt nennt sich „Lay Down Your Lovin’“ und klingt anfänglich eher nach DAVID BOWIE als WHITESNAKE. Das ändert sich mit „Let It Rock“, wo die Saitenarbeit mehr Spielraum bekommt und die Vocals von Readman einrahmt. Ob Midtempo-Nummern („On The Edge“, „Black Country“), 80er Jahre Rocker („Sweet Little Sister“) oder stadiontaugliche Hymnen („Castles Made Of Glas“, „Stand Your Ground“): „Hail To The King“ betreibt an vielen Stellen WHITESNAKE und 80er Jahre Worshipping, was nicht verboten ist, aber einen Vergleich zu den Originalen wie „Slip Of The Tongue“ oder „Saints & Sinners“ nach sich zieht.

Wer bisher den DEEP PURPLE oder RAINBOW-Einfluss und vermisst, wird mit „Billy’s Song“, „Strangers In The Night“ oder „All For One“ bedient. Der Erhöhung des Härtegrads bringt Schwung in das etwas langatmige WHITESNAKE-Annährung. Aufhorchen lässt bereits der Anfang von „The Sound Of The Eagles“. Beyrodt schlüpft in die Ritchie-Blackmore-Rolle und das Ding hätte sich auch gut auf der „Burn“ aus dem Jahr 1974 gemacht. Der Schlusspunkt ist der Titeltrack „Hail To The King“, der auch von einer RAINBOW oder DEEP PURPLE-LP stammen könnte.

Die Originale oder VOODOO CIRCLE

Wie bereits erwähnt, wollen VOODOO CIRCLE und „Hail To The King“ genau das, was der Titeltrack aussagt. Die Könige sind Ian Gillan, David Coverdale, Ritchie Blackmore oder Adrian Vandenberg. Die mehr als 60 Minuten auf der Platte fühlen sich zweigeteilt an. Der vordere Teil orientiert sich eher an WHITESNAKE und David Coverdale, der hintere Teil huldigt Ian Gillan und seine Mitstreiter.

Wir reden über ein Retro-Rock-Werk, dass sich den Vergleich zu den circa 40 Jahre alten Originalen gefallen lassen muss. Dabei kommt das DEEP PURPLE und RAINBOW-Worshipping besser rüber als die etwas langatmigen Huldigungen von Coverdale und Co. Wer Classic Rock der 70er und 80er Jahre im neuen Gewand hören möchte, sollte in „Hail To The King“ seine Lauscher halten. Beinharte Traditionalisten werden die Originale vorziehen.

14.11.2024

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

Exit mobile version