„The Anti Dogma“ ist das dritte Album der westfälischen Formation VOODOMA. Dark Melodic Metal nennen sie ihren Stil, was eine durchaus zutreffende Bezeichnung ist. Man stelle sich finnischen Dark Rock der Marke HIM oder THE 69 EYES vor, verpasse ihm noch ein paar rauhere Kanten und knackige Riffs und fertig ist der Dark Melodic Metal.
Die Stücke sind recht eingängig konstruiert. Die Emotionen wechseln zwischen melancholisch, harmonisch und aufwühlerich. Ein wenig fühle ich mich an den Dark Metal von GOTHAM O.D. erinnert, nur die Leads sind melodischer. Es wird schon ordentlich Druck entwickelt, doch zielt der Aufbau letztendlich weniger auf einprägsame Power Metal-Linien, sondern eher in tiefgründige Gothic-Atmosphäre.
Bei den Songs selbst wird meines Erachtens zu wenig variiert. Abgesehen von dem aggressiver angehauchten „Doomsday Messiah“, dem recht kraftvollen „Face The Enemy“ und dem straighten Rausschmeißer „A Question Of Faith“ plättschert das Werk an meinem Ohr vorbei, ohne wirklich bleibende Eindrücke zu hinterlassen. Melodien und Strukturen wirken zu ähnlich, als dass sich wirklich pägnante Eckpunkte im Gehör festhaken können. Auf der anderen Seite gibt es auch keinen Track, den ich als schwach bezeichnen würde. Es spielt sich nur einfach viel im breiten und ereignislosen Mittelfeld ab und es mangelt an Vielfalt.
Von der technischen Seite zeigen sich VOODOMA professionell. Die instrumentelle Leistung ist einwandfrei, das Keyboard hält sich dankenswerterweise meist im Hintergrund auf und die Gitarren bestimmen den Sound. Sänger Michael Thionville hat eine leicht rauhe Stimme in mittlerer Lage. Sie passt eigentlich gut zu den düster angehauchten Konstukten der Songs, doch könnte sie noch ausdrucksstärker sein. Auch das längere Halten der Töne scheint nicht unbedingt seine Stärke zu sein.
Das Songwriting ist leider nur durchschnittlich. Es fehlen eindeutige Trademarks, die den Stücken und dem Gesamtsound der Band einen Wiedererkennungswert verpassen. Im Grunde klingen sie wie einer der zahlreichen skandinavischen Vertreter des Dark Metal.
„The Anti Dogma“ tut niemanden weh, wird aber sicherlich auch keine Begeisterungsstürme hervorrrufen. Es ist ein solides, unauffälliges Werk des Mittelfeldes. Anhänger des Dark Metal sollten vielleicht mal ein Ohr riskieren.
Wenn man sich die stetigen Line-Up Wechsel dieser Band ansieht und die dürftigen bis schlechten Reviews, muss man sich fragen ob das Problem nicht der Band-Boss ist und nicht die Unzähligen verflossenen Musiker die wie Hemden ausgewechselt wurden in den letzten Jahren.
Arroganz und Selbstverliebtheit funktionieren nicht in einer Band was die fehlende konstanz bei Voodoma beweist.
Einzig Reign of Revolution ist gelungen allerdings auch nur wegen dem Gesang da auch hier musikalisch wieder Einfallslosigkeit geboten wird.