Von Sirius - The Mystical Doktryn Of Spiritual Accomplishment

Eine einfache Theorie: Je ausgefallener die Stilbeschreibung, desto ernüchternder ist die dazugehörige Musik. Ähnlich verhält es sich mit dem Umfang der mitgelieferten Bandinfo. Enthält diese nicht viel mehr als die Stilbeschreibung , die Tracklist und das VÖ-Datum, ist Vorsicht geboten.
Die französische Kapelle VON SIRIUS ist hierfür das beste Beispiel. Die Infos sind mehr als mager, auch im Internet konnte ich kaum etwas über die Band finden, und die Stilbeschreibung „Electro/Goth Metal filled with Death & Industrial touches. Deeply rooted in occultism“ obligatorisch. Doch musikalisch hapert es ganz schön. Wenn man nur halb soviel Mühe in die Musik wie in die Stilbeschreibung stecken würde, könnte vielleicht etwas brauchbares herauskommen.
Genauso wie die Pseudo-Mystische bzw. -Okkultistische Aufmachung aus dem letzten Jahrhundert zu stammen scheint, klingt auch die gesamte Mucke absolut veraltet. Substanzlose, teilweise extrem nervtötende Keyboardmelodien aus den 80ern vereinen sich mit einfachsten EBM Rhythmen und stupiden Riffs. Der Drum Computer scheppert monoton vor sich hin und den Gitarren fehlt die Durchschlagskraft. Hieran ist sicherlich auch die drucklose Produktion schuld, die der Scheibe letztendlich den verdienten Gnadenstoss gibt. Auch die eingestreuten orientalischen Spielereien hätte man sich lieber sparen sollen, diese sollen der Scheibe wohl ein besonderes Flair geben, wirken aber total fehl am Platz. Die Vocals, insbesondere die geflüsterten, stehen der miesen Qualität ebenso in nichts nach. Bei dem französischen Gehauche in „SadX“ dachte ich, ich sei in einem billigen Softporno gelandet. Das dazugehörige, träge Geklimper hätte ebenso in einen solch anspruchsvollen Film (ACHTUNG: Ironie) gepasst.
Ich hoffe, dass die CD ebenso schwierig zu bekommen sein wird, wie man Infos über die Band findet: Nämlich gar nicht. Verschont die Welt vor diesem langweiligen Machwerk. 2 Punkte + 1 Extra Punkt für die eingängige und gar nicht mal so schlechte Melodie im letzten Song „Deliverance“.