„Carnage Euphoria“ hat mich seinerzeit beim ersten Durchlauf vollends geflasht, es war der pure KO-Schlag mitten ins Fressbrett, von Null auf Hundert. In dem Zusammenhang hat es mich letztlich kaum gewundert, dass mich “Opus Mortis VIII“ ein wenig enttäuscht hat, allerdings sei direkt angemerkt, dass dies ausschließlich in den ersten (maximal) drei Durchläufen der Fall war. In der Tat ist das achte Album der Brachialschweden wohl das diverseste, variabelste und abwechslungsreichste in der Bandgeschichte, obgleich der typische VOMITORY-Sound selbstverständlich erhalten geblieben ist.
Eine Sache hat sich beim Vierer in den vergangenen Jahren aber konsequent und recht wesentlich verändert, und das ist das Produktionskonzept. War „Terrorize Brutalize Sodomize“ auch von der soundtechnischen Komponente noch vollends auf Old-School getrimmt, machte „Carnage Euphoria“ schon einen Schritt in die modernere Richtung, was in “Opus Mortis VIII“ gipfelt, dem erneut Rikard Löfgren eine Monsterproduktion verpasst hat, wobei sich diesmal wahrhaftig jede einzelne Note bis ins tiefste Detail heraushören lässt. Musikalisch agieren VOMITORY natürlich gewohntermaßen charakteristisch, wobei längst nicht mehr so monoton rasend wie in den früheren Tagen.
Hatte sich schon auf der letzten Langgrille angedeutet, dass die Schweden auch öfter mal das Bremspedal für sich entdeckt zu haben scheinen, kommt dies mittlerweile noch mehr und insgesamt ausgewogener vor. Während der Opener “Regorge In The Morgue“ als klassischer VOMITORY-Song die Scheiblette einläutet, fokussiert sich das nachfolgende “Bloodstained“ mit thrashigem Hauptriff eher auf ebendiese Schiene, bevor es mit “They Will Burn“ dann brachial und hammermäßig groovig wird. Diese Diversität, inklusive kultiger Quietschsoli in jedem Song, muss von dem Hörer natürlich mittels einiger Durchläufe erst einmal erfasst werden, doch auch in diesem Falle lohnt es sich zweifellos.
Das achte Werk der schwedischen Schlachtenformation gehört einmal mehr zur absoluten Hochklasse hinsichtlich aktueller Death-Metal-Veröffentlichungen, auch wenn diesmal wirklich mit einer gewissen Anlaufzeit zu rechnen ist. Viele werden bei VOMITORY mittlerweile höchstwahrscheinlich blind zugreifen – auch solche Fans machen keinen Fehler!
Für mich definitv eine dergeilsten Death Metal-Veröffentlichungen seit langer Zeit.
Schwedisches Geknüpple, Teil 8. Und eine schöne Scheibe. Mir hat zwar „Carnage Euphoria“ noch einen Ticken besser gefallen, aber allein der Eröffnungsdreiklang mit „Regorge In The Morgue“, „Bloodstained“ und „They Will Burn“ rechtfertigt den Kauf.