Vomitory - All Heads Are Gonna Roll

Review

Soundcheck Mai 2023# 3 Galerie mit 19 Bildern: Vomitory - Vader 40 Years Of Apocalypse Tour 2023

Über die Notwendigkeit von Re-Unions lässt sich prinzipiell immer trefflich diskutieren. Nachdem sich VOMITORY im Jahr 2013 getrennt hatten, waren Sänger und Bassist Erik Rundqvist und Drummer Tobias Gustafsson schnell dabei, sich mit CUT UP eine neue Spielwiese zu suchen. Inzwischen liegt dieses Sekundärprojekt wieder auf Eis und seit 2018 firmieren VOMITORY gemeinsam mit den beiden fehlenden Mitgliedern Urban Gustafsson und Peter Östlund wieder in der letzten bekannten Aufstellung. Dabei stand die Entscheidung, ob man überhaupt wieder neue Songs schreiben würde, relativ lange im Nebel, weshalb es nun bis zum Release von „All Heads Are Gonna Roll“ auch ganze fünf Jahre gedauert hat.

Die Riffmaschine ist zurück

Das Artwork lässt schonmal die Brauen zucken, wirkt es mit seiner comichaften Art inklusive des Albumtitels doch noch einmal merklich moderner als es der letzten CUT UP-Output „Wherever They May Rot“ suggerierte. Dieses etwas unsichere Gefühl wischt der Titeltrack dann bereits binnen Sekunden vom Tisch. Die Jungs aus Karlstad haben es nie groß mit ausufernden Intros gehalten, sondern stets im Rahmen der ersten Takte ihren Standpunkt unmissverständlich eingehämmert. Folglich ordneten sich Opener wie „Regorge In The Morgue“, „The Carnage Rages On“ oder auch „Revelation Nausea“ stets in die Edelschatulle der Diskographie ein.

Dies ist auf „All Heads Are Gonna Roll“ zwar nicht der Fall, denn VOMITORY drehen erst mit groovigen Zerberster „Ode To The Meat Saw“ richtig auf. Dennoch präsentiert das Quartett immer noch seine Qualität, selbst jene Stücke, die nicht unbedingt neue Kanten ins Hirn fräsen, zumindest mit solch satten Riffs auszustatten, dass ein amtlicher Abriss zurückbleibt. Ein absolutes Highlight haben die Schweden schließlich noch mit „Raped, Strangled, Sodomized, Dead“, das nur namentlich an den groovigen Gassenhauer von CANNIBAL CORPSE oder das eigene 07er-Werk erinnert. Stattdessen verbirgt sich hinter dieser Kante eine der feinsten Melodielinien, die VOMITORY bisweilen in ihr Songwriting haben einfließen lassen.

Die unschwedischsten Schweden

Im Allgemeinen präsentieren VOMITORY auf „All Heads Are Gonna Roll“ wieder das, was sie am Besten können. Trotz Stockholm-Gitarrensound klingen Gustafsson und Östlund kaum schwedisch. Dafür agieren sie entweder zu brachial oder lassen in den melodischen Grooveparts die Wände wackeln. Bei kaum einer anderen Band der aktuellen Zeit funktioniert dieses Konzept derart kompromisslos und am Schnürchen.

Auch mit ihrem mittlerweile neunten Output und einer Pause in dieser Formation von immerhin zwölf Jahren, haben VOMITORY nur wenig verlernt. Rundqvist hat im Vergleich zur Hochphase, etwa auf „Terrorize Brutalize Sodomize“, nicht mehr den fiesesten Würgereflex in der Röhre, doch das bleiben Marginalien, die man sicherlich auch anders betrachten kann. VOMITORY machen ihr Ding und tragen weiterhin nicht gerne die Schuluniform des Schwedentods, das ändert sich auch in diesem Jahr nicht.

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18.05.2023

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10 Kommentare zu Vomitory - All Heads Are Gonna Roll

  1. destrukt. sagt:

    Die D-Beat/Scandicrust Vibes in „Raped, strangled…“ sind erstmal super tasty! Bin maximal optimistisch gestimmt! Der beste opener einer Vomitory Platte ist und bleibt aber weiterhin Chaos Fury, dicht gefolgt von Regorge in the morgue 😉

  2. ClutchNixon sagt:

    Crust und Death Metal sind einfach mal ne wunderbare Liaison, wobei sie langsam zu alt für diese bescheuerten Texte sind, aber manchen Bands sehe ich das inkonsequenterweise nach 😂. Check mal die hier, so du magst.

    https://youtu.be/OnMvKKPBOw4
    Ist anno ’22 komplett an mir vorbei.

  3. destrukt. sagt:

    Die Italo-Tweenies haben da ein absolutes Meisterwerk abgeliefert. Gehört zu meinen letztjährigen Lieblingsplatten! Freut mich, dass die dir auch gefallen!👌

  4. ClutchNixon sagt:

    Ich hab die einem 12 Jahre jüngeren Freund von mir empfohlen, der nicht das Glück hatte die Originale live sehen zu dürfen: BEGEISTERUNG.
    Was DTA mit ihren Tribute Touren los getreten haben, kann man hier bewundern. Mich stört noch nicht einmal, dass das junge Gemüse klaut wie die Raaben.

    https://youtu.be/5jvBQqtCYfE

  5. destrukt. sagt:

    Wenn die DTA Tour dazu führt, dass wir wieder mehr DM mit ordentlich Thrash Einschlag ala Solstice, Demolition Hammer oder Incubus haben sie meinen Segen. Ist mir lieber als dass die nächsten Incantation Klone vom Stapel laufen 😉

  6. ClutchNixon sagt:

    Amen. Lustig, dass du Solstice erwähnst habe ich doch gerade heute Morgen dasselbe unter Running Wilds Blast of the Past getan 😂

  7. destrukt. sagt:

    Wirds wohl Zeit der Forderung nachzukommen 😀

  8. Vlad_the_Impala sagt:

    Ziemlich netter Banger! 🙂

    9/10
  9. destrukt. sagt:

    Vomitory doing Vomitory things. Bis auf die bereits erwähnte „Strangled…“ Nummer, die liebevolle Grüße an Fredag, den 13:e rausschickt, bietet das komplette Album all das, was man von Vomitory kennt und liebt. Bemerkenswert ist weiterhin, wie es die Jungs schaffen Brutalität und Geschwindigkeit mit Eingängigkeit zu verbinden. Die wunderbaren melodischen Soli, wie man sie auf den vorherigen 2 Platten gehört hat, gibts dieses Mal nicht, dafür bekommt man heuer ein ums andere mal schmissige Thrash-Parts um die Ohren gehauen. Was der Platte aber fehlt, sind letzten Endes die absoluten Übersongs, sodass sich das Album zwar nahtlos in die grandiose Vomitory Diskographie einreiht, aber nicht an die 3 Überalben Blood Rapture, TBS und Carnage Euphoria heranreicht. Als Randnotiz sei noch erwähnt, dass das Cover echt kackhässlich ist.

    8/10
  10. daniel sagt:

    Das ist Death Metal in Perfektion !! Da ist alles enthalten was ein DM album benötigt ! Agressiv ohne Ende, fetter Sound,Abwechslung , schwere Riffs und ne ultra tiefe Stimme !! Mir gefällt die besser als die letzten 4 Alben von den Alkfans aus Schweden !! Mega stark !!! Respekt !! Kein Song schwach !!

    9/10